Die CO-Pipeline wird Musical-Thema
Die Musikschulen beider Städte arbeiten künftig verstärkt zusammen. Auf der Bühne wird espolitisch.
Auch wenn der jahrelange Streit zwischen Pipeline-Gegnern und dem Konzern noch nicht endgültig entschieden ist — die Monheimer Musikschule hält ihn bereits für bühnenreif. Am 23. Oktober will sie in der Aula am Berliner Ring die Eigenproduktion „Rheinheim — das Katastrophenmusical“ aufführen. „Es wird Explosionen geben auf der Bühne“, kündigte Musikschulleiter Georg Thomanek gestern an: „Denn Thema ist die Pipeline-Problematik“.
Der Kompositionsauftrag für das Kinder-Musical ist laut Thomanek bereits erteilt: Er ging an Felix Janosa, der unter anderem die beliebten „Ritter Rost“-Kinderbücher vertont hat. Rund 150 Beteiligte würden bei dem Pipeline-Musical vor und hinter den Kulissen mitwirken, die Hauptrolle, die Vorstandsvorsitzende der „Reich Hohl AG“, spiele eine Langenfelderin. „Es soll eine kindgemäße Komödie werden“, sagte der Musikschulleiter.
Mehr verriet er noch nicht, denn sein eigentliches Thema war gestern weniger die noch in der Anfangsphase steckende Musicalproduktion als eine verstärkte Zusammenarbeit der städtischen Musikschulen von Langenfeld und Monheim. Diese stellte Thomanek zusammen mit seinem Langenfelder Amtskollegen Jan Raderschatt und den Bürgermeistern beider Städte im Langenfelder Rathaus vor.
Bei Lücken im Unterrichtsrepertoire würden gemeinsam Lösungen gesucht, etwa im Fach Oboe, für das Monheim wegen der geringen Nachfrage keine eigenen Kurse anbietet.
„In der Orchesterarbeit wollen wir nun weitere Schnittmengen suchen“, sagt der Langenfelder Musikschulleiter.
Wegen „unterschiedlicher konzeptioneller Ansätze“ (Thomanek) führe nun jede Musikschule ihr eigenes auf — bei gegenseitiger organisatorischer und musikalischer Unterstützung.
„So kann jede Musikschule ihre je eigenen Stärken betonen“, sagt Thomanek. So spricht Sándor Pergel, Regisseur der Langenfelder Produktion, denn auch von einem „Familienmusical“, das er seit Wochen zusammen mit 50 Sängern, Tänzern und Statisten aus Langenfeld, Monheim und Umgebung einstudiert. Premiere ist am 5. Juni, es gibt weitere Vorstellungen.