Die ganze Stadt auf den Beinen

Mehr als 10 000 kamen gestern zur Familienwelt-Messe, zu Herbstmarkt und Sonntagseinkauf.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Nach 60 Jahren sitzt Elke Brandenburg (63) wieder auf einem Dreirad. „Auf einem wackeligen Fahrrad fühle ich mich nicht mehr wohl. Deshalb ist das hier genau das Richtige für mich“, sagt die Reusratherin im lila Top. „Das hier“ ist ein Elektro-Bike der Luxusklasse auf drei Rädern. Es gehört zum Fuhrpark von Wolfgang Appelbaum. Der Hildener hat sich auf den Verkauf von Spezialrädern spezialisiert und zählte gestern zu einem der mehr als 100 Aussteller der Messe „Familienwelt Langenfeld“.

Eine „Leistungsschau für alle Generationen“ nannte Bürgermeister Frank Schneider in seiner Eröffnungsrede die Ausstellung zu Bildung, Familien- und Seniorenangeboten, Klimaschutz und Elektromobilität. Zusammen mit einem Herbstmarkt und dem verkaufsoffenen Sonntag sorgte die Messe in und vor der Stadthalle für eine volle Innenstadt. Die von den Veranstaltern erwartete Zahl von 10.000 Besuchern dürfte locker übertroffen worden sein. Unter den beschwingten Klängen einer Drei-Mann-Combo mit Saxofon und Trompete wird an diesem Traumwetter-Sonntag allerhand Unterhaltsames besonders für Kinder geboten: vom Toben in riesigen durchsichtigen Wasserbällen über Gummiband-Jumping bis hin zu einer „Malmaschine“, die der SPD-Ortsverein aus einer alten Waschmaschinen gebaut hat.

Angelo (6) etwa dreht vor den Marktarkaden am Glücksrad der Tanzschule Breuer. Seine Schwester Giulia (knapp 3) tanzt gerne, und so erkundigt sich Mutter Jenny Chindamo (29) nach Kursen für die Jüngsten.

„Der Überblick, den die Messe einem über die vielen Angebote in Langenfeld schafft, ist einfach großartig“, findet die Richratherin. Sie selbst hat am Vormittag am Stand des Tagesmütter-Vereins in der Stadthalle geholfen. Im großen Saal informieren Kindergärten und Sprachtherapeuten, Familien-Coaches und Elterninitiativen über ihr Programm, in kleinen Saal sind Altersheime, Seniorenbegegnungsstätten und Pflegedienste versammelt, im Foyer mischen sich Aussteller für Alt und Jung, zum Beispiel Gospelchöre, VHS und SGL. Die Chance, sich einem breiten Publikum zu präsentieren, nutzen auch kleinere Vereine wie die Hausaufgabenbetreuungsinitiativen „Soziale Brennpunkte“ und „Resonanz Bildungsforum“.

„Unser Verein ,Soziale Brennpunkte’ entstand bereits 1973 aus dem Konrad-Adenauer-Gymnasium heraus — eine echte Eigeninitiative von Schülern, um Kindern aus sozial benachteiligten Familien zu helfen“, erläutert Arne Konrad (23), KAG-Abiturient von 2013 und jetzt Lehramtsstudent. Osman Eker (26) studiert Mathe und Sozialwissenschaften und gibt beim „Resonanz Bildungsforum“ Nachhilfe. „Unser Schwerpunkt liegt auf türkischstämmigen Schülern,