Franz Leinfelder zeigt Kunstwerke aus mehr als 50 Jahren kreativer Tätigkeit

77 Exponate sind in der Wasserburg Haus Graven zu sehen.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Wenn ein produktiver Künstler wie Franz Leinfelder nach 56 Berufsjahren zu einer Retrospektive einlädt, darf man erwartungsfroh sein. Entsprechend groß war der Andrang bei der Eröffnung der Ausstellung in der Wasserburg Haus Graven. Mehr als 150 Gäste sahen, hörten und erlebten einen im siebten Lebensjahrzehnt stehenden charismatischen Künstler, der sich seit seinen Anfängen immer wieder neuer Techniken, Arbeitsmethoden und Materialien bedient. Zeichnungen, Karikaturen, gewaltige Bilder, reliefartige Arbeiten und großflächige Schweißarbeiten zeugen von einem fleißigen, fast ruhelosen Kunstschaffen. Leinfelders Werke werden inzwischen weltweit gezeigt.

Die 77 Exponate in der Wasserburg sind bewusst nicht chronologisch gehängt. Kleine Arbeiten wirken neben wandfüllenden, und alle fordern den Betrachter zur eigenen Interpretation heraus. Nicht nur bei den „Fleischwölfen“, die mehrfach in Collagen thematisiert werden, gerät der Zuschauer ins Grübeln.

Die Präsentation unterscheidet sich völlig von der Leinfelder-Ausstellung im Kunstverein im Frühjahr. Das älteste Werk jetzt ist eine 1960 entstandene Collage, die ein Labyrinth mit Schlüsseln zeigt. Das jüngste Kunstwerk, ein zwei mal zwei Meter messendes, gewaltiges Quadrichon aus Pappmache überrascht den Besucher am Anfang der Ausstellung im großen „roten Saal“.

Frank Knapstein hielt die Einführungsrede. Der Coach und Managementberater machte die Besucher mit dem Künstler und seinem breitgefächerten Werk vertraut. Er zog Parallelen zwischen Leinfelders Leidenschaft und Schaffenskraft als Künstler und seiner ernsthaften Tätigkeit als freiberuflicher Ingenieur.

Bürgermeister Frank Schneider zeigte sich von Leinfelders Arbeiten ebenfalls beeindruckt und bedankte sich beim Künstler für dessen Präsenz in Langenfeld nicht zuletzt auch durch die Figurengruppen im öffentlichen Raum, wie etwa die Schwaadlappen im Kreisverkehr an der Hardt.

Leinfelder zeigte sich vom Ausstellungsort angetan: „Für mich sind Licht und Schatten ideal, ich brauche keine totale Ausleuchtung.“ Der Weg durch die verschiedenen Räume steigere die Spannung.