Facharztzentrum: Preis des Grundstücks steht im Fokus

Die Verhandlungen zwischen Stadt und Kirche sollen bis Herbst dauern.

Foto: Ralph Matzerath

Der Termin für den Baubeginn im Frühjahr dieses Jahres konnte nicht gehalten werden, und somit verzögert sich auch die Eröffnung des geplanten Fachärztezentrums auf dem Gelände des ehemaligen St.-Josef-Krankenhauses in der Monheimer Innenstadt. Immer noch verhandeln Stadtverwaltung und die katholische Kirchengemeinde als Eigentümerin des 6000 Quadratmeter großen Grundstücks an der Alten Schulstraße, zu welchen Konditionen das Areal im Rahmen einer Erbpacht veräußert werden soll.

Deshalb möchte Bernd Wehner, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands von St. Gereon und St. Dionysius, nicht öffentlich über Preisvorstellungen reden. „Beide Seiten sind aber daran interessiert, dass sie die Gespräche möglichst schnell über die Bühne bringen“, erklärte Wehner. Er rechnet derzeit — unter Vorbehalt — mit einer Lösung im Herbst.

Auch Bürgermeister Daniel Zimmermann möchte möglichst bald ein Ergebnis haben, um nach dem Abriss des alten Krankenhauses, Ende 2016 oder Anfang 2017 mit dem Neubau des Zentrums beginnen zu können. „Wir wollen nicht trödeln.“ Die Gespräche mit der Kirche würden seit Jahresbeginn mit einigen Unterbrechungen geführt, so Zimmermann. „Der Ausgang ist zum derzeitigen Zeitpunkt aber gänzlich offen.“ Im Mittelpunkt der Verhandlungen stehe der Verkaufspreis. Einfluss darauf hat auch der Abriss des bestehenden Gebäudes, weil ein Facharztzentrum einen völlig anderen Zuschnitt benötige.

Welche Partei den Abriss übernimmt, sei noch nicht entschieden, sagte Daniel Zimmermann. Er stellt fest: „Wenn der Eigentümer abreißt, ist das Grundstück mehr wert.“ Das bedeutet im Gegenzug für die Stadt Monheim, sie muss — laut Zimmermann — für den Erwerb des „Filetgrundstücks in erstklassiger Lage“ tiefer in die Tasche greifen.

Das Interesse in der Ärzteschaft an dem geplanten Zentrum sei trotz der Verzögerung ungebrochen. „Wir bekommen regelmäßig Anrufe von Medizinern, die sich nach dem Stand erkundigen“, sagte der Bürgermeister. Zwei Drittel von ihnen seien Auswärtige. Darüber, welche Fachrichtungen in Frage kommen, bewahrte er Stillschweigen, um die betroffenen Mediziner nicht gegenüber ihren Patienten in Erklärungsnot zu bringen. „Wir haben ihnen Vertraulichkeit zugesichert.“ Man werde sich aber bemühen, dort Fachrichtungen anzusiedeln, die zueinander passen und sich ergänzen. In das Zentrum unter ärztlicher Leitung sollen neben den Medizinern auch medizinnahe Branchen ziehen. Das können Physiotherapeuten, Apotheken oder Sanitätshäuser sein.

Über das Baukonzept möchte der Bürgermeister erst öffentlich sprechen, wenn er es den interessierten Ärzten vorgestellt hat. Die Stadt hat aber Bauvolumen, Grundstücksgrenzen und Geschossflächen bereits im Vorfeld definiert. Ein Projektentwickler hat bei der Konzeption geholfen.