Spatenstich fürs Facharztzentrum

Auf dem Gelände zwischen der Notaufnahme und dem Hubschrauber- Landeplatz des Klinikums Niederberg begannen gestern die Bauarbeiten.

Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Am Helios Klinikum Niederberg wird jetzt gebaggert. Es handelt sich allerdings nicht um den lang erwarteten Neubau des Krankenhauses, sondern um ein Facharztzentrum. Bauherr ist Professor Michael Koch, der vor 20 Jahren vom Klinikum Niederberg ein Grundstück erwarb, auf dem das Nephrologische Zentrum Mettmann seinen Standort in Velbert errichtet hatte. Nun platzen die Räumlichkeiten zur Behandlung von Nierenerkrankungen aus allen Nähten. „Die Kardiologie ist auch in einer Notlage“, beschreibt Michael Koch die Situation der Kollegen. So entstand die Idee zum Neubau eines Facharztzentrums. Koch erwarb von Helios die 1800 Quadratmeter große Wiese zwischen Hubschrauberlandplatz und der Notfallaufnahme, auf dem bis Ende kommenden Jahres ein fünfgeschossiges Ärztezentrum mit 3500 Quadratmeter Nutzfläche gebaut wird.

Der Neubau wird mit der bestehenden Nephrologischen Einrichtung verbunden, die so um einen ambulanten Bereich erweitert wird. Daneben wird eine kardiologische Gemeinschaftspraxis einziehen. Eine Teilfläche des Obergeschosses wird das Helios Klinikum Niederberg anmieten, dort entsteht ein ambulanter Untersuchungs- und Beratungsbereich für die Fachärzte des Hauses. Der Pflegedienst Schlipköther verlegt seine Verwaltung ins erste Obergeschoss. Auf zwei Etagen wird „TheraTrain“ neben der Physiotherapie einen großzügigen Bereich für den Reha-Sport anbieten.

Im Sockelgeschoss ziehen eine Apotheke sowie ein Kongress- und Schulungszentrum für bis zu 120 Personen ein. „Bei uns wird sehr anschaulich geschult, deshalb brauchen wir die Nähe zur Praxis“, begründet Professor Koch diese Entscheidung. „In den vergangenen 18 Monate wurde der Bau in allen Details mit dem Architekturbüro KFP aus Essen geplant“, so der Nierenspezialist Koch, der es sich nicht nehmen ließ, nach einem Sportunfall an Krücken zum ersten Spatenstich zu humpeln. Über die Höhe der Baukosten machte der Facharzt keine Angaben, allerdings ließ er durchblicken, dass die Apotheker und Ärztebank die Investition gerne finanziert.

Auf Geld wartet der Geschäftsführer des Helios-Klinikums Niederberg, Birger Meßthaler, auch. „Der Neubau wird deutlich teurer als ursprünglich vorgesehen, weil größer als ursprünglich geplant wird“, sagt der Klinikgeschäftsführer, der neben dem Velberter Haus das St. Josefs-Hospital in Bochum-Linden leitet. Ende August wird er die Neubaupläne bei Fresenius vorstellen. Das Medizintechnik- und Gesundheitsunternehmen mit Sitz im hessischen Bad Homburg vor der Höhe ist der Mutterkonzern der Helios-Kliniken.

Über die genauen Kosten des Velberter Klinik-Neubaues wollte sich Meßthaler am Rande des feierlichen Spatenstichs jedoch nicht äußern. Bisher ging man von einer Neubausumme in Höhe von 95 Millionen Euro aus. „Nun wird es in den dreistelligen Millionenbereich gehen“, deutete Birger Meßthaler an und ergänzte: „Wenn Fresenius jetzt zustimmt, kann der Neubau im ersten Quartal des neuen Jahres beginnen.“