Uwe Heidelberg sagt Tschüss
Der langjährige Leiter der Kölver-Schule verabschiedet sich morgen. Er hat die Realschule durch schwere Zeiten geführt.
Tönisheide. Morgen wird mit Uwe Heidelberg der letzte Leiter der Heinrich-Kölver-Schule verabschiedet. Die verbleibenden zwei Jahrgänge der auslaufenden Realschule werden von der Realschule Kastanienallee in Velbert-Mitte mitverwaltet.
Als Uwe Heidelberg am 1. Februar 2000 anfing, hatte er sich die Schule nicht ausgesucht. „Damals wurden die Lehrer noch zugewiesen“, erinnert sich der 50-Jährige, „Super — geh dahin, das ist eine ganz tolle Schule“ ermunterte mich ein Schulleiter aus Hilden, der seinerzeit bei mir im Haus wohnte. Ich habe es nicht bereut. Meine Ambitionen, an ein Gymnasium zu wechseln, hatte ich bald verloren. Die HKS ist keine 08/15-Schule, da wird viel Wert auf gute Abschlüsse gelegt, aber auch auf außerschulische Aktivitäten wie Konzerte, Musicals, Zirkus die Berufswahlvorbereitung — das ist eine ganz tolle Schule gewesen“, resümiert der scheidende Schulleiter, der zwischendurch drei Jahre in Düsseldorf und Monheim am Rhein tätig war.
„Mein ehemaliger Chef in Tönisheide, Peter Gembach, meinte, ich solle sein Nachfolger werden. Das hatte er ganz geschickt gemacht, zuerst war ich Konrektor, dann Rektor“, beschreibt Heidelberg, der ursprüngliche keine Ambitionen auf den „Verwaltungsjob“ hatte und jetzt ganz zufrieden damit ist, zumal er immer in „den schönen Fächern“ Musik, Religion und Geschichte unterrichten kann.
„Als ich Rektor wurde, habe ich mir nicht vorstellen können, dass ich hier dicht machen werde“, denkt Heidelberg zurück. Ihn hatte die Nachricht von der definitiven Schließung der Heinrich-Kölver-Schule zwei Tage vor der 150-Jahrfeier erreicht. Vor gut einem Jahr hat Uwe Heidelberg die Leitung der Realschule in Erkrath-Hochdahl übernommen — und damit den Vergleich zwischen den Schulträgern.
Uwe Heidelberg
Vor einigen Monaten machte der engagierte Pädagoge die Öffentlichkeit auf die mangelnde Reinigung der Kölverschule aufmerksam. „Am nächsten Tag waren die Mülleimer leer, das Büro sauber. Das hat keinen Spaß gemacht, aber es hat funktioniert, zumal ich ja den Vergleich zwischen den beiden Städten habe. In Erkrath ist man übrigens wieder dazu übergegangen, die Schulen durch städtische Kräfte statt Privatfirmen reinigen zu lassen.“
Wenn sich ab August Olaf Korte von der Realschule Kastanienallee um die verbleibenden 120 Schüler in den neunten und zehnten Klassen kümmert, macht sich Uwe Heidelberg keine Sorgen um die Eigenständigkeit der Kölver-Schule. „Die Elternschaft hat ein ausgeprägtes HKS-Bewusstsein, die legt Wert auf die Selbstständigkeit, so lange es geht, also auf eigene Schul- oder Lehrerkonferenzen.“
Allerdings macht sich Uwe Heidelberg so seine Gedanken, wenn die letzten Realschüler Tönisheide verlassen haben und die Gesamtschule kommen sollte. „So eine große Gesamtschule an zwei Standorten hier und da — das wird schwierig, und dazu noch eine Oberstufe. Das wären dann ja fünf Oberstufen in Velbert, und man muss noch die des Berufskollegs Niederberg dazu nehmen, das wären sechs, mal schauen, ob das klappt.“