Für jedes Alter ist was dabei
Antony testet den Spielplatz an der Erich-Klausener-Straße. Nach einem kleinen Schock hat der Sechsjährige Spaß — sogar mit seinem kleinen Bruder Fabiano.
Monheim. Antony hat heute keine Lust auf den Spielplatz an der Erich-Klausener-Straße. Mit verschränkten Armen stochert er mit dem Fuß im Sand. Auch Sechsjährige haben mal einen schlechten Tag.
Allerdings sind sie viel schneller zu begeistern. Nach fünf Minuten Schmollen entdeckt Antony die kleine Begrenzungsmauer im Krokodilform — schon balanciert er mit weit ausgestreckten Armen auf der Kante.
Etwas zu schnell, an der höchsten Stelle stolpert er und fällt auf den Boden. Mutter Anika Doria eilt zu ihrem Sohn: „Alles ok?“ Antony verschränkt wieder die Arme, hat sich aber nichts getan. „Das ist doof hier“, grummelt er und setzt sich auf eine Bank.
„Die zwei kleinen Mauern am Spielplatzrand sind ganz schön gefährlich“, sagt Anika Doria und streichelt Antony über den Kopf. Drumherum sind keine Gummimatten verlegt, die kleine Kletterer abfangen. Auch aus zwei Metern Höhe kann ein Sturz auf hartem Beton böse enden.
Antony hat sich aber schon wieder gefangen. Er steuert Richtung Wippe und will sie gleich mit seinem kleinen Bruder Fabiano ausprobieren. Anika Doria hilft dem Zweijährigen auf den Sitz, während Antony ungeduldig wartet. „Nicht so doll, Fabiano fällt gleich runter“, ruft die Mutter als Antony mit dem Wippen loslegt. Für ein paar Minuten haben die beiden sogar richtig Spaß zusammen — das ist beim Spielplatzbesuch nicht immer so.
„Oft sind die Geräte nichts für den Kleinen, oder der Große langweilt sich“, sagt Anika Doria. An der Erich-Klausener-Straße ist für alle Altersklassen was dabei: zwei Rutschen, eine Schaukel, eine große Wippe, mehrere Wipptiere und ein Klettergerüst.
Letzteres wird gleich mal von Antony getestet. Als die Holzleiter bezwungen ist und er auf der Plattform steht, fällt ihm eine am Gerüst installierte kleine Rutsche auf. „Was macht man denn damit?“ — Antony guckt zu seiner Mutter. „Damit kannst du Sand runter laufen lassen“, ruft diese. Kaum ausgesprochen, springt Antony in den Sand und versucht eine Hand voll auf die Plattform zu transportieren.
Oben angekommen sind nur noch wenige Sandkörner übrig geblieben. Antony guckt enttäuscht. „Beim nächsten mal bringen wir einen Eimer mit“, will Anika Doria ihn aufbauen.
Der hat inzwischen eine ganz andere Verwendung für die Sandrutsche gefunden. Er steigt mit einem Bein auf die rote Fläche und setzt zum Rutschen an. „Nein“, ruft seine Mutter in der letzten Sekunde. Das wäre fast schief gegangen. Antony nimmt dann doch die Leiter zum Abstieg.
Anika Doria braucht eine Pause. Am Rand gibt es dafür Gelegenheit. „Hier sind viele Bänke für Eltern, auch im Schatten.“ Schatten sucht jetzt auch Antony. Die Spielgeräte liegen in der prallen Sonne. Seine Wangen sind schon rot verfärbt. Ganz außer Puste stammelt Antony: „Ein Fußballplatz fehlt noch.“ Mehr Worte schafft er nicht mehr.