Bürgermeister von Tirat Carmel anwesend Gedenkstein im Israel-Viertel enthüllt

Monheim · Das Israel-Viertel im Stadtteil Baumberg wird seit dieser Woche durch einen Gedenkstein geschmückt. Jetzt wurde er gemeinsam von Tirat Carmels Bürgermeister Dudu Cohen und Daniel Zimmermann enthüllt.

Dudu Cohen (r.) und Daniel Zimmermann bei der Enthüllung des Meleke-Stein.

Foto: Stadt Monheim am Rhein

(ft) Das im Frühling 2018 eingeweihte Israel-Viertel in Baumberg hat einen neuen symbolträchtigen Mittelpunkt: Ein Meleke-Stein, auch Jerusalem-Stein genannt, der seit Anfang dieser Woche die Geschichte des Viertels sichtbar macht. Bei einer kleinen Zeremonie enthüllten Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann und sein israelischer Amtskollege Dudu Cohen, Bürgermeister von Monheims Partnerstadt Tirat Carmel, den hellen Kalksandstein, der mit Inschriften an vier große Persönlichkeiten erinnert, nach denen die Straßen im Viertel östlich der Europaallee benannt sind: Menachim Begin, Yitzhak Rabin, Hannah Szenes und Henrietta Szold.

Begin war von 1977 bis 1983 Ministerpräsident Israels und erhielt 1978 den Friedensnobelpreis für das sogenannte Camp-David-Abkommen mit Ägypten. Yitzhak Rabin war ebenfalls Premierminister Israels und wurde 1995 nach der Unterzeichnung des Oslo-Friedensabkommens ermordet. Hannah Szenes war eine jüdische Widerstandskämpferin aus Ungarn, die im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis kämpfte und dafür ihr Leben ließ. Henrietta Szold war eine zionistische Pionierin und Gründerin der Hilfsorganisation Hadassah, die sich besonders für geflüchtete Frauen engagierte.

Bei der Enthüllung des Steines waren zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie eine israelische Delegation anwesend. Zimmermann erinnerte an die Eröffnung des Viertels vor sieben Jahren: „Heute sehen wir, dass alle Häuser fertiggestellt sind und Leben in dieses Viertel eingezogen ist – mit vielen Kindern und Familien.“ Das Israel-Viertel in Baumberg sei deutschlandweit einzigartig, betonte der Bürgermeister. Zwar gebe es vielerorts Straßen, die nach israelischen Persönlichkeiten benannt seien – ein ganzes Quartier mit diesem Fokus gebe es sonst aber nicht. Dies sei „ebenso einzigartig wie die seit über 40 Jahren währende deutsch-israelische Freundschaft zwischen Tirat Carmel und Monheim am Rhein“, so Zimmermann.

Die aktuelle politische Lage in Israel verlieh der Veranstaltung eine besondere Tiefe. Dudu Cohen sprach offen über die schwierigen Umstände seiner Reise. Mehrfach habe er während des Aufenthalts telefonisch Kontakt nach Hause aufgenommen – unter anderem wegen einer Geisel aus Tirat Carmel, die sich noch immer in den Händen der Hamas befindet. Umso bedeutungsvoller sei die Verbundenheit mit Monheim in diesen Zeiten, sagte Cohen. Er versprach: „Unsere Türen stehen für Gäste aus Monheim am Rhein immer offen. Und ich verspreche ihnen: Wir werden Sie dort immer mit der gleichen Warmherzigkeit empfangen, wie wir hier in diesen Tagen empfangen wurden. Beten wir gemeinsam für Frieden in Israel und im Mittleren Osten.“