Gerd Winner spielt mit Strukturen der Stadt
Der Kunstverein präsentiert mit den großformatigen Ansichten von New York einen renommierten Künstler im Kunstraum.
Langenfeld. Ein Glanzlicht bietet jetzt der Kunstverein bis zum 17.August mit der Ausstellung von Werken des international bekannten Künstlers Gerd Winner. Mit "urban structures New York", so der Titel, wurde am Sonntag zugleich die erste Langenfelder Sommerakademie eröffnet, mit der die Stadt - wie berichtet - drei Monate lang zusätzliche kulturelle und gesellschaftliche Impulse setzen möchte.
Bei der Vernissage im Kunstraum des Kulturzentrums wurden mit der Musik des Ensembles "Roberscheuten’s Swing 3" sowie der Einführungsrede des in Braunschweig beheimateten Dominikanerpaters Hans-Albert Gunk kulturelle Schmankerl geboten.
Zu sehen gibt es großformatige Siebdrucke. Eine anspruchsvolle Technik, mit der der frühere Professor der Münchener Akademie sich große Anerkennung verschafft hat. Sein Thema ist die Stadt. In Langenfeld zeigt er Arbeiten zu den städtischen Strukturen New Yorks.
Wer die Metropole schon einmal besucht hat, wird in den Werken vieles wiedererkennen. Fliehende, ins endlose Nichts aufstrebende Linien der Wolkenkratzer, sich in wilder Hektik übereinander lagernde Leuchtreklame, die Geschäftigkeit der Straße, das alles hält Winner fest.
Und er spielt mit der selektiven Wahrnehmung des Menschen: So entsteht beispielsweise aus einem einzigen Motiv eine Serie von Bildern, die durch verschiedene Farbauszüge ganz unterschiedliche Atmosphäre und Struktur erhalten.
Pater Gunk arbeitete die Widersprüchlichkeit der Stadt heraus die der Künstler nachspüre: Glamour und Armut liegen dicht beieinander. In den Mittelpunkt seiner künstlerischen Auseinandersetzung hat Winner die 42nd Street und den Time Square gestellt. Dort brodelt das Leben Manhattans, bunte Lichter und Theater. Auf der 42.spielt der Mensch selbst seine eigene Rolle in einem Theaterstück um Sein und Schein.
Diese Hintergründigkeit kommt auch deutlich bei der Freiheitsstatue zum Ausdruck, die der Künstler vor einem leuchtend roten Hintergrund gestellt hat. Das Symbol für Friede und Freiheit in einer apokalyptischen Welt.
Die 90 Gäste der Eröffnungsfeier nahmen die Gelegenheit wahr, mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen. Winner signierte gern auf Anfrage die Plakate, die der Kunstverein zur Schau herausgebracht hat.