Hilden: Der Hund, das berechenbare Wesen
Aktionstag: Das „Festival für Hund und Halter“ sollte am Wochenende auch Vorurteile gegen die Freunde der bellenden Vierbeiner abbauen.
Hilden. Wie beatmet der Halter seinen kollabierten Hund? Und wie verarztet er dessen verletzte Pfoten? Gestern gaben Hundeausbilder des Schäferhundvereins unter anderem Antworten auf solche Fragen beim Festival für Hund und Halter gegeben.
Auf dem Vereinsgelände Am Jaberg boten zahlreiche Stände Informationen rund um den Hund und seine Haltung. Es war das erste derartige Fest, das nicht nur den eingefleischten Hundehalter, sondern ganz besonders die Allgemeinheit anlocken sollte. "Mit dem Fest wollen wir die breite Öffentlichkeit ansprechen", sagt Monika Mößler, Pressesprecherin des Vereins.
Neben einigen Vorführungen gab es auch Mitmachaktionen. Nur die geplante Mischlingshundeschau musste wegen der zu geringen Nachfrage abgesagt werden. Doch vor allem sollten Vorurteile, die Nicht-Hundehalter Anhängern der Vierbeiner gegenüber häufig haben, als unangebracht geklärt werden.
"Ein gehorsamer Hund ist das A und O", erklärt Mößler. Viele Spiele, die den Beutetrieb des Hundes fordern, würden aber direkt als "Scharfmachen" des Tieres missverstanden. "Viele Leute sehen dann eine Gefahr im Hund", sagt sie.
In der Hütehundevorstellung sollte genau das Gegenteil bewiesen werden. Dabei wurde der Überfall auf einen Hundehalter inszeniert. Ein Mann in gepolsterter Kleidung und mit einem Stock, ein sogenannter "Figurant", bedroht den Hundehalter.
Durch lautstarkes Bellen verteidigt der Hund sein Herrchen. "Zu Beißattacken kommt es dabei nie. Nur auf Kommando und bei äußerster Gefahr beißt der Hund zu", erklärte Claudia Janosch, Mitorganisatorin des Aktionstags.
Der Angreifer ist zumindest im geplanten Konfliktfall so gut gepolstert, dass auch kräftigste Hundekiefer nicht zu Verletzungen führen. "Der Hund muss mit vollstem Gehorsam auf die Kommandos hören und somit die Unterordnung vor seinem Herrchen demonstrieren", sagte Mößler.
Die Besucherinnen Brigitte Weingarten und Gabriele Steins waren mit ihren Hunden auf dem Vereinsgelände unterwegs. Um Vorurteile Hunden und ihren Haltern gegenüber wissen sie. "Ein Herrchen muss seinen Hund sozialisieren, damit er sich unter anderen Hunden und auch Menschen gegenüber angemessen verhält", sagt Weingarten.
Nach 30-jähriger Erfahrung mit Hunden kann Steins über derartige Vorurteile nur schmunzeln. "Hunde sind eben wie Kinder. Sie sind nicht einfach zu erziehen, aber sie sind unglaublich treu."