Hilden: Marketing - Eine Trennung im Streit
Mit dem Weihnachtsmarkt verliert die Werbegemeinschaft ihre finanzielle Basis.
Hilden. "Undank ist der Welten Lohn, das muss man wissen, wenn man sich engagiert", sagt Horst Welke. Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft hat 1978 den Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen und ihn 31 Mal veranstaltet. Damit ist nun Schluss. Das liegt nicht nur daran, dass der 76-Jährige im vergangenen Jahr angekündigt hat, den Vorsitz abzugeben. Laut Ratsbeschluss vom 17. März wird ab 2011 das Stadtmarketing die Organisation übernehmen.
Welke hat von diesem Beschluss aus der Zeitung erfahren. "Das gehört sich nicht", sagt er. Zwar wusste er vom Treffen zum Thema Weihnachtsmarkt, zu dem das Stadtmarketing am 1. März eingeladen hatte. Deren Geschäftsführer Volker Hillebrand hatte ihn vorab auch über sein Vorhaben informiert. Hillebrand: "Ich hatte von meinem Aufsichtsrat den Auftrag, den Weihnachtsmarkt zu ändern. Ich habe alles versucht, mit Herrn Welke zu sprechen."
Welke wollte aber nicht mit Hillebrand, sondern mit der Vorsitzenden des Stadtmarketing-Beirats, Dagmar Hebestreit, reden. "Dazu ist es leider nicht gekommen. Mit dem Stadtmarketing selbst kann man nicht sprechen." Die Lust auf Gespräche mit Hillebrand ist Welke schon vor Jahren vergangen.
"Die Werbegemeinschaft war immer für die Weihnachtsbeleuchtung zuständig. Durch einen Zufall habe ich dann über Dritte erfahren, dass sie vom Stadtmarketing gemacht werden soll. Das war eine Schweinerei." Seine Meinung über das Stadtmarketing wurde nicht verbessert, als man diesem die Fläche für das Winterdorf überließ. "Ich hatte mit Herrn Hillebrand eine Summe vereinbart, er wollte plötzlich nur noch die Hälfte bezahlen", sagt Welke.
Er wünscht sich, dass der Weihnachtsmarkt nun seine Einzigartigkeit nicht verliert. "Ich wollte immer einen Markt von Hildenern für Hildener. Ich hoffe, dass das jetzt nicht kaputt gemacht wird."
Wie es mit der Werbegemeinschaft weiter geht, weiß er nicht - immerhin sind die Organisation von Weihnachtsmarkt und Itterfest deren Hauptaufgaben. "Mit den Einnahmen haben wir die Prämierung der Rosenmontagszugwagen bezahlt, das wird wegfallen." Welke hofft trotzdem auf einen Nachfolger, denn sein Rückzug steht fest.