Hilden: Sanierung - Jetzt geht’s los: Hilden macht den Bahnhof schöner
Büros, Café, Biergarten und ein wenig Sparkasse: Dem vergammelten Bahnhof stehen todschicke Zeiten bevor. Die Arbeiten haben begonnen.
Hilden. Das Hin und Her ist allen Hildenern noch in schlechter Erinnerung. Die Verhandlungen mit der Eigentümergemeinschaft zogen sich schier endlos dahin. Und der schöne, alte Hildener Bahnhof verfiel und verdreckte. Aber nun ist Schluss damit. Seit Dienstag werden Passanten zu den S-Bahnsteigen um das Gebäude herum geleitet. Denn innen haben Handwerker das Regiment übernommen.
Endlich kommt Bewegung ins Gemäuer. Endlich kann die Stadt Hilden ernst machen mit ihrem Versprechen, den Bürgern einen neuen Treffpunkt und Durchreisenden einen neuen Blickfang zu bereiten. "Alles wie geplant", sagt der 1. Beigeordnete der Stadt, Horst Thiele. Alles läuft wie vorgesehen. Die Bauanträge sind gestellt, die Vorbereitungen für die Arbeiten haben begonnen. Im Innern des Bahnhofes wird kein Stein auf dem anderen bleiben.
Und das, was da geplant ist, weckt Neugier und Vorfreude. Und es weckt offenbar Interesse. Ob die Sparkasse einen Teil der Fläche nutzen will, steht nach Angaben ihres Sprechers Jochen Schäfer zwar immer noch nicht fest. Aber allein für die Gastronomie nebst Biergarten im von vorn gesehen rechten Flügel des Gebäudes gibt es laut Thiele gleich vier Interessenten. Für den linken Flügel hat sich ein Architekturbüro entschieden und ins 1. Obergeschoss will eine Werbeagentur einziehen. Und daran, dass für die jeweils 150 Quadratmeter großen Büroeinheiten im 2. Obergeschoss noch Mieter gefunden werden, hat der Beigeordnete überhaupt keinen Zweifel.
Mit der Sperrung des Durchganges zu den Gleisen biegt das Projekt Bahnhof auf die Zielgerade ein. Mitte, spätestens Ende April beginnt die Entkernung des Gebäudes. "Nur die Fassaden bleiben stehen", sagt Thiele. Die Hülle des Hauses steht unter Denkmalschutz. Alles andere darf modernisiert werden.
Die Umnutzung von Bahnhöfen wie dem in Hilden hat deutschlandweit bereits einige Vorbilder. In der nächsten Woche beispielsweise wird in Wuppertal ein Bio-Supermarkt in einem sanierten Bahnhof eröffnet.
Das Projekt Die Stadt Hilden hat das Bahnhofsgebäude von einer Eigentümergemeinschaft gekauft, um es ausschließlich für gewerbliche Nutzen zu sanieren. Das Gebäude wird entkernt und von innen neu aufgebaut. Die Fassade steht unter Denkmalschutz.
Der Beschluss Am 13. Dezember 2006 hat der Stadtrat beschlossen, dass Haus für Hilden zu kaufen
Die Kosten Für das Gebäude musste die Stadt über ihre Tochtergesellschaft Stadtwerke 87 000 Euro bezahlen. Die Sanierungskosten belaufen sich nach aktueller Kalkulation auf 3,5 Millionen Euro.
Die Geschichte Das Bahnhofsgebäude ist mehr als 130 Jahre alt. Es befand sich seit etwa Mitte der 90er Jahre in Privatbesitz. Die Bahn hatte das damals bewohnte und stark renovierungsbedürftige Gebäude dem Vernehmen nach für 60 000 Mark abgegeben.