Hilden: Vorbildliche Integrations-Idee vom Hildener Stadtarchiv
Projekt des Stadtarchivs wird vom Landesminister als Integrationsidee 2009 ausgezeichnet.
Hilden/Solingen. Vorbildliche Projekte zur Integration ausländischer Mitbürger gibt es viele in Nordrhein-Westfalen. Drei davon ragen heraus. Darunter ist das Projekt "Wie war das noch damals?" des Hildener Stadtarchivs.
Das wurde jetzt auf der dritten Landesintegrationskonferenz als "Integrationsidee 2009" gewürdigt. Damit verbunden ist ein Zuschuss des Landesministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration in Höhe von 12.000 Euro, um die vorbildliche Integrationsidee verwirklichen zu können.
65 Städte in Nordrhein-Westfalen hatten zusammen 88 Projekte auf einem "Markt der Vorbilder" in Solingen präsentiert. Fünf davon wurden von Integrationsminister Armin Laschet mit Preisen bedacht. Neben dem Hildener Projekt gab es Hauptpreise für die Städte Bonn und Hattingen sowie mit 2500 Euro dotierte Anerkennungspreise für die Städte Aachen und Münster.
Die Integrationsidee aus Hilden, die die Jury um die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth und den Bundesvorsitzenden der Grünen, Cem Özdemir, überzeugte, ist eine Dokumentation der Zuwanderungsgeschichten von Migranten der ersten Generation. Stadtarchivar Wolfgang Antweiler und seine Mitarbeiter wollen darin der Frage nachgehen, wie es für die Männer und Frauen war, als sie ihre Heimat verließen und nach Hilden kamen.
Dabei sollen die so genannten Gastarbeiter selbst von ihren Erfahrungen berichten. Diesen Erfahrungsschatz, die Probleme und ihre Integration in Hilden gilt es zu bewahren. Denn schon in wenigen Jahren werden diese Zeitzeugen, die inzwischen im Rentenalter sind, nicht mehr darüber berichten können - und die Aktenlage im Stadtarchiv zu dieser Thematik ist eher dünn.
Mit der Dokumentation (auf DVD) soll erreicht werden, dass wertvolles Wissen um die Integration und die damit verbundenen Probleme ausländischer Mitbürger nicht verloren geht.
Wie war es für die Betroffenen, als sie nach Hilden kamen? Wo haben sie eingekauft? Woher bekamen sie ihre gewohnten Nahrungsmittel? Von ihren Alltagsproblemen sollen die Menschen erzählen. Und darüber, was für sie der Begriff "Integration" bedeutet - damals und heute. Das Projekt begibt sich mit diesen Menschen auf eine Zeitreise und auf Spurensuche, um die Entwicklung ihrer Identität als Hildener nachzuverfolgen.