Jazztage in Hilden: Europäische Spitzenklasse

Internationale Musiker machen Hilden vom 19. bis 24. Mai zur deutschen Jazz-Hauptstadt.

Hilden. Um sich gegenüber den umliegenden Großstädten profilieren zu können, muss eine Mittelstadt wie Hilden etwas einbringen. Und das geht nach den Worten von Karlernst Braun, Gesellschafter des Gewerbeparks Süd, insbesondere über außergewöhnliche Kulturveranstaltungen. Eine derartige Veranstaltungsreihe sind die Hildener Jazztage, der "kulturelle Leuchtturm der Stadt Hilden", so Kulturdezernent Reinhard Gatzke.

Und dieser Leuchtturm strahlt in diesem Jahr über ganz Europa, denn die 14. Hildener Jazztage stehen vom 19. bis 24. Mai unter dem Motto "European Meetings". Spitzenmusiker aus ganz Europa werden Hilden zur Jazz-Hauptstadt machen. Beispielsweise die dänische Sängerin Malene Mortensen, die ihr Heimatland mit einer Rockband bereits beim Grand Prix d’Eurovision vertreten hat. Oder die als prominenteste Jazz-Stimme Europas geltende Britin Norma Winstone, die mit dem BBC Award ausgezeichnet wurde und für den Grammy nominiert war.

Einige bei den Jazztagen spielende Formationen werden speziell für den Auftritt in Hilden zusammengestellt. Dafür haben Peter Baumgärtner, Schlagzeuger und künstlerischer Leiter der Jazztage, sowie der Hildener Gitarrist Axel Fischbacher ihre Beziehungen spielen lassen.

Guter Beziehungen bedurfte es auch bei der Finanzierung des Programms, das auch in diesem Jahr wieder rund 6000 Jazz-Freunde aus Nah und Fern anlocken soll. "Noch nie waren wir so gut aufgestellt", sagt Baumgärtner und meint damit den bisher höchsten Etat von 94.000 Euro.

10.000 Euro steuert wie bisher das Stadtmarketing bei, 15.000 Euro kommen wie gehabt aus dem städtischen Kulturhaushalt, die Kultur- und Sportstiftung der Stadt Hilden erhöhte ihren Beitrag auf 15.000 Euro und die Sparkasse ist mit einem auf 20.000 Euro angewachsenen Beitrag der größte Einzelsponsor.

Die Eintrittspreise bleiben stabil, wozu auch Sponsoren aus der Hildener Wirtschaft ihren Teil beigetragen haben. Neben dem Gewerbepark Süd sind das vor allem die beiden weltweit tätigen Unternehmen Qiagen und 3M, die jeweils einen Auftritt bei der internationalen Jazznacht am Samstag, 23. Mai, finanzieren - "trotz der schwierigen Lage der Wirtschaft, sagt dazu der 3M-Pressesprecher Manfred Kremer.

Dass sei in Zeiten der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise keine Selbstverständlichkeit. Der US-Konzern fahre deshalb sein weltweites Sponsoring zurück und konzentriere sich vor allem auf die hochklassigen Veranstaltungen.