Karneval: Janz Monnem is’ jeck
In Scharen strömten die Narren am Donnerstag bei Traumwetter zur Doll Eck.
Monheim. „Ich bin doch nervös“, gibt Prinzessin Inge zu, als sie die Sänfte besteigt, auf der die Tollitäten nach dem Rathaussturm zum Doll Eck getragen werden. „Keine Angst, Prinzessin“, sagt der Gardist, „wir passen auf“. Die unter dem Ornat dick eingepackte Lieblichkeit wird von starken Händen in eine Höhe von etwa 1,80 Meter gehoben und über die Alte Schulstraße getragen.
„Ein tolles Bild“, sagt sie zehn Minuten später, als die Bühne vor dem Schelmenturm erreicht ist und die Lieblichkeit doch sichtlich erleichtert wieder festen Boden unter den Stiefeln hat. Tausende hatten dem Prinzenpaar Inge und Alexander zugejubelt. Das sonnige Wetter hatte die Jecken in Scharen zur Doll Eck gelockt.
Der Spielmannszug Blau-weiß Garath heizt den Jecken mit dem Larida-Marsch ein, die Paniker singen das Trömmelchelied. „Wir stellen sonst immer zuerst den Prinzen vor, aber am Freitag, zum Altwieverfastelovend, haben die Frauen das Sagen“, so Prinzenführer Moritz. „Ich habe auch lang genug geschwiegen“, sagte Prinzessin Inge.
Die Prinzengarde tanzt zu Ehren der Lieblichkeit zum Hit „Americano“. Die Damen im Volk tanzen und schunkeln mit. Ins Zeug legen müssen sich später die Mona-Lisen. 2010 haben sie die erste Monheimer Frauengarde gegründet. Sie tanzen Cha-Cha-Cha und Samba. Ein besonderes Kostüm hat ein Frauentrio: Birgit, Marion und Birgit haben sich als „perfektes Dinner“ verkleidet.
Eine geht als Vorspeise (Minestrone), die andere als Spaghetti-Hauptspeise, die dritte ist das Dessert: Käseplatte. Das Trio kann sich viel vorstellen, nur nicht, dass sie Altweiberfastnacht an der Doll Eck verpassen.