Kinderfest: Ausgezeichneter Kinderspaß
Die elfjährige Laura Grenz wurde beim Kinderfest für ihren „Mut zur guten Tat“ geehrt.
Langenfeld. Es ist eine Situation, in der sicherlich einige bei ihrer Entscheidung zögern würden: Auf der Straße liegt eine Geldbörse, gefüllt mit 400 Euro. In der Nähe ist niemand zu sehen. Einstecken und weggehen? Oder das Fundstück zur Polizei bringen?
Die elfjährige Laura Grenz war in dieser Situation — und hat ohne auch nur einen Moment zu zögern, die Geldbörse zur Polizei gebracht. „Von Anfang an war mir klar, dass ich die Börse vollständig zur Polizei bringe“, sagt die Schülerin. Am Wochenende wurde sie im Rahmen des Internationalen Kinderfestes von der Stadt für ihren „Mut zur guten Tat“ ausgezeichnet. „Dieses Jahr können wir eher vom Mut zur Ehrlichkeit sprechen“, sagte Bürgermeister Frank Schneider und überreichte der kleinen Laura stolz ihren Preis — einen Scheck über 100 Euro.
Die Schülerin hatte Ende vergangenen Jahres vor dem Rex-Kino eine Geldbörse mit 400 Euro Bargeld sowie Personalausweis, Führerschein sowie EC-, Scheck- und Krankenkassenkarte gefunden. „Obwohl ein Finderlohn oder zumindest ein herzliches Dankeschön eigentlich selbstverständlich sind, hat Laura nie wieder etwas von dem Eigentümer gehört“, sagte Bürgermeister Frank Schneider bei der Auszeichnung. Auch Laura war enttäuscht darüber: „Dass sich der Eigentümer nicht bei mir gemeldet und bedankt hat, darüber habe ich mich schon sehr geärgert. Dennoch würde ich jederzeit wieder genauso handeln.“
Ihre Patentante Ulrike Schürmann nahm die Ehrlichkeit zum Anlass, Laura im Rahmen der Aktion „Mut zur guten Tat“ vorzuschlagen, mit der die Stadt Langenfeld seit 2010 Kinder und Jugendliche auszeichnet, die durch ihre besondere Zivilcourage ein Vorbild darstellen. „Vor zwei Wochen, am Muttertag, habe ich erfahren, dass ich von der Stadt ausgesucht wurde. Darüber habe ich mich total gefreut“, sagte die Elfjährige.
Die Hoffnungen, sommerliche Temperaturen würden wie in den vergangenen Jahren auch beim 31. Internationalen Kinder- und Familienfest den Freizeitpark Langfort aufheizen, haben sich nicht erfüllt. Neben einigen sonnigen Abschnitten behielt kühles Schmuddelwetter die Oberhand.
Immer wieder trieben kräftige Schauer die Besucher am Wochenende von der großen Festwiese. Unter den schützenden Dächern der vielen Stände rückten sie dicht zusammen, an denen Vereine, Institutionen und Organisationen ihre Angebote präsentierten, oder Menschen verschiedenster Kulturkreise ihr Essen anboten.
Zumindest am Samstag aber kamen die Besucher, ausgestattet mit Schirm oder Regenmantel, immer wieder unter den Zeltdächern hervor.
Angelockt wurden sie vor allem vom vielfältigen Unterhaltungsprogramm auf der Bühne, auf der Völkerverständigung mit orientalischen Tänzen, asiatischer Folklore und afrikanischer Trommelmusik gelebt wurde.