Kosmetik für die Innenstadt
In einer Bürgeranhörung wurden die Pläne für die Stadtmitte erläutert. Kernthema: der Kreuzungsbereich Krischerstraße/Alte Schulstraße.
Monheim. Rappelvoll war der Ratssaal am Mittwochabend, als es bei einer Bürgeranhörung um die weitere Umgestaltung der Innenstadt ging. Zwei Projekte wurden erläutert: Die Umgestaltung des Kreuzungsbereichs Krischerstraße/Alte Schulstraße/Gartzenweg und der Kanalbau in der Alten Schulstraße.
„Es geht um eine Gestaltung für die nächsten 20 bis 25 Jahre. Das will gut überlegt sein“, sagte Bürgermeister Daniel Zimmermann einleitend. Und Oliver Brügge, bei der städtischen Wirtschaftsförderung federführend in Sachen Einzelhandel, betonte: „Es besteht dringender Handlungsbedarf. Die Aufenthaltsdauer in der Innenstadt ist gesunken. Sie muss attraktiver werden.“
Geht es nach den Ideen aus dem Rathaus und eines beauftragten Planungsbüros, dann wird als erster Schritt der Kreuzungsbereich umgebaut. Egal ob neue Kreuzung oder Kreisverkehr: Nach einer Bauzeit von vier Monaten sollen mehr als 300 Quadratmeter zusätzliche Fläche vor allem für die Gastronomie im Außenbereich des Cafés Primavera und der Bäckerei Jung vorhanden sein. „Der erste Schritt für eine Attraktivierung der Innenstadt“, so Brügge.
Am Ende soll die Krischerstraße bis zur Lindenstraße umgestaltet werden. Die Pavillons wären dann ebenso verschwunden wie der breite Mittelstreifen der Krischerstraße. Dafür wären die Fußgängerbereiche großzügiger und einladender. Die Menschen würden sich länger in der Innenstadt aufhalten. „Und das sind Impulse für die Händler, ihre Ladenflächen zu optimieren“, sagt Brügge.
Aber in diesem Jahr steht erst einmal der Kreuzungsbereich an. Während der Bauzeit wird die Krischerstraße einspurig befahrbar sein. Die Zufahrt zum Gartenweg über den Kreuzungsbereich wird allerdings ebenso gesperrt wie die Zufahrt zur Alten Schulstraße. Die Kosten werden auf 500 000 Euro geschätzt. 60 Prozent trägt das Land.
In der Alten Schulstraße stehen parallel in den vier Monaten dringend erforderliche Kanalbauarbeiten an. Die Kosten dafür liegen bei 380 000 Euro und werden über die Abwassergebühren verrechnet. Für Anlieger wird es zwecks Parken Sonderregelungen geben — verspricht die Stadt.
„In wieweit sind die Radfahrer berücksichtigt?“, wollte ein Besucher der Bürgeranhörung wissen. „Wenn alles fertig ist, wird es durchgehend ab der Lindenstraße bis zur Opladener Straße Tempo 30 geben. Die Radfahrer können sich auf der Fahrbahn sicher fühlen“, sagte Andreas Apsel, zuständiger Bereichsleiter im Rathaus.
„Aber es ist erwiesen, dass Radfahrer in einem Kreisverkehr besonders gefährdet sind“, kritisierte ein anderer Zuhörer. Dem widersprach der beauftragte Planer. Eine Zuhörerin merkte an, dass mit der Einführung eines Kreisverkehrs der Schulweg unsicherer werde. Hier verwies der Bürgermeister auf den Kreisverkehr an der Kniprode-Schule: „Da ist nichts unsicherer geworden. Im Gegenteil! Das gilt für Kinder und Radler.“