Impfen mit Seeblick - Wasserski-Anlage als kleines Impfzentrum 90 Impflinge am Wasserski-Gelände

Langenfeld · Ein Drittel der Impflinge, die das offene Angebot angenommen haben, ist unter 18 Jahre alt.

Monica Lorenzo  geht zurück zum See – nur zum Schauen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

(mmo) „Eine Corona-Impfung als Dessert war ein verlockendes Angebot“ schmunzelt Ninja Panthen, die auf der Terrasse im Event-Raum des Wasserskigeländes in Berghausen die 15-Minuten Pause nach der Biontech-Spritze abwartet. Die Remscheiderin kommt mit ihrem Ehemann häufiger zum Essen ins „Seehaus“. Am Donnerstag sieht sie zufällig das Werbebanner „Jetzt hier impfen lassen, auch ohne Termin“. Der Grund dafür, warum die Kinderkrankenschwester noch ungeimpft ist, schläft neben ihr, der zwei Wochen alte Ludwig. Am Ende des Prozesses – Personalien, Aufklärung, Impfen, Ruhe – erhält sie auch sofort den Termin für die Zweitimpfung.

Das Team um Dr. Christoph Fliegner impft bis gegen 19.30 Uhr rund 90 Menschen. Überwiegend sind es Erstimpfungen, davon fast ein Drittel junge Leute unter 18 Jahren. Dabei auch der 14-jährige Jason aus Baumberg, der mit der Familie als Dauercamper die Wasserski-Anlage kennt. „Die Impfzentren impften bisher nur ab 16 Jahren“, sagt seine Mutter. Auch der 15-jährige Langenfelder Jan Dahlhaus – Wakeboarder mit Jahreskarte – nutzt die Gelegenheit. „Jetzt muss ich bei der Jugendfeuerwehr endlich nicht vor jedem Treffen getestet werden“.

„Mit solchen Örtlichkeiten und Gelegenheiten wollen wir möglichst vielen Menschen ein Angebot machen“, betont Fliegner, der den „Wettlauf Impfen gegen Delta“ beschreibt. Florian Sühs, einer der Wasserski-Chefs, hat im Vorfeld über die sozialen Medien geworben und vier Impfkabinen aufgebaut.

Fliegner und seine Praxis-Kollegin Bianca Cracium versorgen in 15-Minuten Slots jeweils zehn Impflinge. Die über die die Homepage der Wasserskianlage einfach zu buchenden Termine sind schnell vergeben, und es gibt am Donnerstag nur ganz wenige, die ihren Termin versäumen. „Sehr zufrieden“ äußert sich Fliegner über den Gesamtverlauf, allerdings hätte er sich „an der gut besuchten Örtlichkeit über mehr Spontan-Impflinge gefreut.“ Am Donnerstag, 12. August, wird es am gleichen Ort noch einmal dieses offene Angebot geben.

Wer nicht so lange warten will, kann auf eine große Impfaktion hoffen. Es gibt Vorbereitungen für eine größere Aktion des Langenfelder Ärztevereins am 31. Juli in der Innenstadt, berichtet Fliegner. Die hätte für die Impflinge neben dem Corona-Schutz noch einen Mehrwert. Das offene Angebot wird mit einer Spendenaktion für die Hochwasseropfer verbunden.