Parkplatz an der Stadtsparkasse Ahorn muss wegen der Sicherheit weichen
Langenfeld · Der rund sechs Meter lange Stamm wird zu natürlichen Sitzen und Tischen im Naturerfahrungsraum am Möncherderweg umgestaltet und damit wieder verwertet.
Ein rund 25 Meter hoher und zirka 60 Jahre alter Ahorn ist auf dem Parkplatz an der Stadtsparkasse am Donnerstag, 28. Juli, abgesägt worden. Einen Tag zuvor stellte Randolph Oelzner, Baumkontrolleur und Baumschutzbeauftragter des Betriebshofes, „eine sogenannte V-förmige Vergabelung, in Fachkreisen auch Zwiesel genannt, die durch zwei gegeneinander wachsende Stämme entsteht“, fest. „Dieses Phänomen, bei dem eine Art Sollbruchstelle entsteht, tritt häufiger auf“, weiß Oelzner. „Leider bleibe dann nur die Entfernung des Baumes“, um die Verkehrssicherheit weiter zu gewährleisten. „Der nächste stärkere Sturm birgt bereits eine große Gefahr, dass die Krone auseinanderbrechen könnte. Bei einem Baum dieses Ausmaßes stellt dies ein enormes Sicherheitsrisiko dar“, so der Bauschutzbeauftragte weiter. Die Gefahr eines unkontrollierten Abspalten von Baumteilen wäre für alle Verkehrsteilnehmer an dem belebten Standort zu groß.
Nach der Fällung zeigte sich das ganze Ausmaß. „Der Baum hat in der Vergangenheit versucht, aufgerissene Teile wieder zu schließen, es aber nicht geschafft“, sagt Gerrit Hochmuth von der Firma Baumwerk und zeigt auf die entsprechenden Stellen. Um 7.30 Uhr beginnen er und sein Team mit der stückweisen Fällung des Ahorns. „Über Jahre sind Pilze durch feine Risse in der Astgabelung eingedrungen. Von unten kann man das nicht sehen“, so Hochmuth. Dabei sei der Pilz dann im Stamm fast zwei Meter in Richtung Wurzel gewachsen und habe dabei immer größere Teile des inneren Stammes zerstört. Erst am Mittwoch zeigt der große Riss an der Außenrinde die Gefahr. Als die restlichen rund sechs Meter des Stammes mit der Gabelung fallen, bricht er auseinander. „Die dunklen Stellen zeigen, wie weit der Pilz eingedrungen ist und wie morsch der Baum innen schon war“, erläutert Hochmuth und zeigt auf die großen langen dunklen Stellen im Bauminneren. „Diese großen Stücke verarbeiten wir nicht zu Brennholz, sondern transportieren sie zum Möncherderweg. Dort werden die rund zwei Meter langen Stücke in Naturmöbel umgewandelt“, sagt er.
„Selbstverständlich ist die Entfernung eines mehr als 60 Jahre gewachsenen Baumes ein bitterer Verlust. Es muss aber die Maxime ‚Safety first‘ gelten. Wir werden so schnell wie möglich für eine Ausgleichspflanzung sorgen“, kündigt die 1. Beigeordnete der Stadt Langenfeld, Marion Prell, an.