Langenfeld: Die „Sweethearts“ tanzen um die Deutsche Meisterschaft
Die Showtänzerinnen trainieren siebenmal in der Woche. Sie wollen auf der Bühne als Zombies und Knackis überzeugen.
Langenfeld. "Aufgeregt, nervös, Lampenfieber" das beschreibt den Zustand der "Dancing Sweethearts" zurzeit ganz gut, sagt Jürgen Dragon. Denn die Langenfelder Showtanzgruppe hat viel vor: Die 22 Mädchen im Alter zwischen acht und 20 Jahren bereiten sich gerade auf die Deutsche Showtanz Meisterschaft in Limburg an der Lahn vor, die am 6. und 7.November über die Bühne geht. Und das bedeutet: "Es wird jeden Tag trainiert."
Bei den Dragons ist gleich die ganze Familie involviert. Jürgen Dragons Tochter Susanne Guss leitet die Tanzgruppen, entwickelt die Choreographien und trainiert mit den Mädchen. Seine Ehefrau Regina entwirft und schneidert die zum Teil aufwändigen Tanz-Kostüme. Und Jürgen Dragon selbst sorgt als Vorsitzender des Fördervereins dafür, dass auch jene Kinder Kostüme bekommen und bei Turnierreisen dabei sein können, deren Eltern es sich nicht leisten können.
Die "Dancing Sweethearts" treten bei der Deutschen Meisterschaft in drei Kategorien an: fünf Mädchen tanzen ein Solo, zwei Duos sind dabei und zwei Gruppen mit bis zu zwölf Teilnehmern machen mit.
"Top Ten wäre toll, noch besser wäre es aber, wenn wir in jeder Kategorie mindestens ein Mal aufs Treppchen kommen", sagt Jürgen Dragon. Ein gutes Abschneiden ist den Tänzerinnen diesmal besonders wichtig, denn die ersten drei Platzierten in jeder Kategorie nehmen automatisch an der Weltmeisterschaft teil, die ab dem 22. November im sächsischen Riesa ausgetragen wird.
Bislang ist dieses Jahr sehr gut für die "Sweethearts" gelaufen, die in ihrer Heimatstadt zuletzt beim Capp Sport Cup aufgetreten sind. Unter anderem haben sie bei den Duisburger Tanztagen, dem größten Festival für Amateurtänzer in Deutschland, den ersten Preis in der Kategorie Teens abgeräumt und sich damit gegen 500 Teilnehmer durchgesetzt. "Dagegen sind die Deutschen Meisterschaften direkt harmlos. Da treten 25 bis 30 Gruppen gegeneinander an", erklärt Dragon.
Showtanz würde er selbst als eine Mischung aus Jazz und Modern Dance beschreiben. "Es ist fast alles erlaubt und bei der Bewertung zählen eben nicht nur Choreographie und Technik. Auch Ausstrahlung und Kostüme gehen mit zehn Prozent in die Bewertung ein", sagt der Langenfelder. Über die tänzerische Leistung macht er sich keine Sorgen: "Die Mädels kommen alle aus dem Ballett - die können das."
Typisch fürs Showtanzen ist es zudem, dass nach einem Motto getanzt wird. So kam es, dass die Langenfelderinnen auch schon einmal als Neandertaler auf einer Europameisterschaft aufgetaucht sind. Diesmal hat sich Trainerin Susanne Guss für einen Gruppentanz das Lied "Thriller" von Michael Jackson ausgesucht und lässt ihre Tänzerinnen als schaurige Gestalten und Zombies auftreten.
Die zweite Gruppe tanzt zum Titellied des Kinofilms "The Rock", bei dem Gefangene versuchen, von der Gefängnisinsel Alcatraz zu fliehen. "Da haben wir lauter kleine Ausbrecher", sagt Dragon schmunzelnd.
Solos werden unter anderem zum Lied "Big Girl now" aus dem Musical "Hairspray" und zu "Das Tier in mir" von Enomine getanzt.
Am 6. November bricht die Truppe um 5 Uhr morgens nach Limburg auf. Bis dahin wird weiter siebenmal die Woche geprobt.