Diebststahl aus Langenfelder Schulen Banden habe es auf i-Pads abgesehen
Langenfeld · Insgesamt zählt die Polizei acht Einbrüche in Langenfelder Schulen seit Ende April. Abgesehen haben es die organisierten Banden auf i-Pads und Laptops. Den Schaden schätzt die Polizei auf 150.000 Euro.
Einbrüche in Schulen häufen sich. Die Welle ist auch in Langenfeld angekommen. Viermal ist allein die Peter-Härtling-Grundschule in Langenfeld zum Tatort geworden, einmal im Mai und dreimal während der Sommerferien. Professionelle Banden haben es offenbar auf die digitale Ausrüstung der Schulen abgesehen. Teils würden 100 i-Pads an einem Standort gestohlen, sagt Daniel Uebber, Sprecher der Polizei im Kreis Mettmann. Neben der Peter-Härtling-Schule betroffen sind auch die Grundschule am Götscher Weg, die Paulus-Schule und zweimal die Virneburg-Schule.
Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf 150 000 Euro. Auch umliegende Städte seien betroffen, zum Beispiel Leverkusen, wo auch in die Marienschule eingebrochen wurde. Darüber hinaus sei auch das Landeskriminalamt mit im Boot und wertet Spuren aus. Die führen unter anderem in den Nahen Osten, wo die Geräte in ihre Einzeltelie zerlegt werden.
Vor Ort haben die Schulen nun ein Problem. Die Peter-Härtling-Schule steht nun ohne digitale Ausrüstung da, ebenso die Paulus-Schule. An beiden Schulen wurden Laptops und i-Pads gestohlen, die jetzt ersetzt werden müssen. In der nächsten Ratssitzung werden Politiker über die Neuanschaffung der Geräte beschließen. Kosten: 43 213 Euro.
Wie die Geräte in den Schulen gesichert sind, wie sie künftig gesichert werden sollen – dazu gibt es seitens der Verwaltung keine Antwort. „Wir möchten dieses Thema als Stadt momentan nicht groß in der Öffentlichkeit ,präsentieren‘, um nicht dazu zu animieren, weiter in die Grundschule einzusteigen. Intern sind wir hierzu in Abstimmungsgesprächen, mit Ergebnissen kann man aber noch nicht in den nächsten Wochen rechnen“, schreibt Referatsleiter Carsten Lüdorf nach Abstimmung mit der Bereichsleitung.
Die Ratsunterlagen hingegen sind bereits öffentlich. Daraus ist ersichtlich dass die Stadt die Einbrüche der Versicherung gemeldet hat. „Leistungen aufgrund der Einbrüche sind angekündigt, aber noch nicht beschieden und somit nicht beziffert“, heißt es da. Die Vorlage soll auf Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses am 5. September im Rat beschlossen werden.
Problem für die ersten
beiden Klassen weniger groß
Auch Katja Linder, Schulleiterin der Peter-Härtling-Schule, hält sich zurück. Sie weiß nur: Jetzt muss sie auf alte, analoge Lernmethoden zurückgreifen. „Wir sind angetreten mit dem Anspruch, dass die Nutzung von i-Pads und Laptops auch schon in den Grundschulen gelernt wird“, sagt der Vorsitzende der Langenfelder Schulpflegschaft Thomas Jagieniak. Nach den Diebstählen müsse man nun zurückgreifen auf analoge Modelle. Für die ersten beiden Klassen sieht er das Problem nicht so ausgeprägt. Dort werde der Umgang mit digitalen Medien ohnehin behutsam eingeführt, „weil nicht alle Eltern den frühen Digitalunterricht gut finden.“ Doch spätestens ab Klasse drei müsse der Umgang eingeübt werden, da dies ab der Klasse fünf Standard sei. Das sei Teil der Digitalstrategie an Schulen.
Man müsse jetzt überlegen, wie man künftig mit den Diebstählen umgeht, ob Schüler ihre Geräte mit nach Hause nehmen oder ob sie sicherer in den Schule verwahrt werden müssten.
In Leverkusen hat die Politik ein Sicherheitskonzept der Stadt für ihre Schulen eingefordert. Das wird vermutlich auch in Langenfeld so kommen. Jürgen Brüne (CDU) will das Thema in der Ratssitzung kommentieren und hinterfragen, ob die Verwaltung über ein Sicherheitskonzept nachdenkt. Denn es könne nicht sein, dass die Schulen, wie von der Politik unterstützt, gut mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden, die dann nach Diebstählen wieder ersetzt werden müssen. Schulen zu sichern sei ein massive Maßnahme, so Brüne. Man müsse überlegen, mit welchen einfachen Mitteln sie ihre i-Pads schützen können.
Peter Heimann, in Monheim für Schulen zuständig, hat keine Häufung von Einbrüchen in Grundschulen festgestellt. An den weiterführenden Schulen gelte die Regel, dass die Schüler ihre Geräte selbst mitnehmen. Grundschulen hätten Klassensätze.