Langenfeld 700 Arbeitsplätze in XXXL-Halle denkbar
Langenfeld. · Der Langenfelder Industrieverein hat die großen Gewerbehallen am Winkelsweg besichtigt. Der Betrieb von zwei Firmen startet bald.
Die Ausmaße der am Winkelsweg neu errichteten Gewerbehallen sind gewaltig. Die rote Fassade auf dem Eckgrundstück Schneiderstraße ist sehr auffällig. Die Langenfelder Log Project Development hat nach eigenen Angaben mehr als 60 Millionen in dieses zehn Hektar große ehemalige Gelände der einstigen Spar-Regionalzentrale gesteckt. Und der Investor machte bislang ein großes Geheimnis um die Mieter der 50 000 Quadratmeter Hallen- und Büroflächen. Wie in der WZ bereits berichtet, ziehen das Logistikunternehmen „Yusen Logistics“ und der Getränke-Lieferdienst „Flaschenpost“ ein. Einen Einblick gab Log Project jetzt immerhin Mitgliedern des Langenfelder Industrievereins.
Die bekanntgewordene Vermietung von rund 11 000 Quadratmeter Hallenfläche an die Logistikfirma Yusen hatte im Rathaus für Irritationen gesorgt. Laut Bürgermeister Frank Schneider sollen dort schließlich ausdrücklich keine Speditionen angesiedelt werden, die in aller Regel wenig Arbeitsplätze, doch viel Verkehr mit sich bringen.
Log-Project-Geschäftsführer Maik C. Bettentrup erläuterte bei der Besichtigung die für den gesamten Komplex bindenden städtischen Vorgaben zu Lärmschutz, Verkehrsaufkommen, Wasserschutz/Abwässer und Naturschutz. So seien etwa die in der Baugenehmigung genannten Werte den Tageszeiten angepasst, und variierten teilweise mit dem Abstand zur Wohnbebauung. „Für jeden einzelnen unserer Mieter erfolgen gutachterliche Feststellungen“, betonte Bettentrup. „Die lassen erkennen, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Und dieses Konzept wird bei jedem neuen Mieter fortgeschrieben.“
Nach dem Motto „Große Ladetore sagen nichts zur Verkehrsmenge“ beschrieb Bettentrup die verschiedenen Logistik-Definitionen. In der arbeitsteiligen Wirtschaft gehe es um ausgelagerte Produktionsschritte, Kommissionierung oder Konfektionierung, Stichwort: Outsourcing.
Yusen soll Bettentrup zufolge in den nächsten Monaten den Betrieb aufnehmen, erwartet würden 140 Mitarbeiter. Der Getränkelieferant „Flaschenpost“ beginne mit rund 40 Arbeitskräften. Denkbar seien am Standort indes letztlich bis zu 700 Arbeitsplätze. Für 60 Beschäftigte gibt es Parkplätze, eine Bushaltestelle ist in der Nähe. Im Gespräch sei der Investor, so Maik C. Bettentrup, „mit weiteren Interessenten – alle bisher nicht in Langenfeld ansässig“. Namen nannte er auch den Mitgliedern des Industrievereins Langenfeld nicht. Es sei vereinbart, dass sich die neuen Unternehmen selbst vorstellen. Die Investoren legten, so Bettentrup, Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit. Die Dachentwässerung etwa erfolge über drei Versickerungsgruben. „Das verbessert einerseits die Qualität des angrenzenden Assenbachs und entlastet andererseits zugleich die Mieter von Abwassergebühren.“ Die Dächer können mehrere Photovoltaik-Anlagen aufnehmen.
„Bestimmte Produkte oder Produktionen erfordern entsprechende qualifizierte Umgebung und Unterbringung“, erklärte Olaf Huhle, der Technische Direktor bei Log Project. „Diese werden zum Beispiel von Versicherungen geprüft.“ Zu den unterteilbaren Gewerbehallen gehören jeweils Büros und weitere Räume. Die Miethöhe hängt laut Geschäftsführer Maik C. Bettentrup auch von der von zusätzlicher Einrichtung ab, vor allem aber von der Mietdauer.
Der Vorsitzende des Industrievereins Langenfeld, Gerhard Witte, zeigte sich in seinem Schlusswort von dem Langenfelder Gesamtprojekt beeindruckt. Gerhard Witte dankte den Gastgebern, dass „bestehende Befürchtungen zum großen Teil ausgeräumt werden konnten“.