Langenfeld: SGL und Stadt im Clinch
Wer muss das Flutlicht auf der Carl-Voss-Anlage reparieren? Sportler und Rathaus haben da gänzlich unterschiedliche Meinungen.
Langenfeld. Dass Sportvereine auf städtischen Sportanlagen mit anpacken, wenn sie sie hauptsächlich nutzen, ist heutzutage für die meisten Vereine eine Selbstverständlichkeit. Im Falle der Carl-Voss-Anlage am Fahlerweg ergibt sich daraus nun allerdings eine vertrackte Situation:
Die Anlage gehört der Stadt, wird aber hauptsächlich von den etwa 100 Leichtathleten der SG Langenfeld genutzt. Die können nun schon im zweiten Herbst nicht mehr vernünftig auf der Laufbahn und dem Sprungplatz trainieren, weil die Flutlichtanlage kaputt ist.
Einige der etwa zwölf Lampen, die mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel haben, brennen gar nicht mehr, andere geben nur noch spärlich Licht. Die Lampenköpfe müssten ausgetauscht werden, laut SGL-Vorsitzendem Karl-heinz Bruser werden Kosten in Höhe von 8000 Euro fällig.
Das Problem: Der Verein war vor etwa 40Jahren selbst tätig geworden und hatte die Flutlichtanlage in Absprache mit der Verwaltung auf einem anderen Platz abmontiert und am Fahlerweg neu aufgestellt.
Sport-Fachbereichsleiter Ulrich Moenen von der Stadt sagt jetzt: "Die Flutlichtanlage gehört uns nicht, damit sind wir auch nicht für die Reparatur zuständig." Karl-Heinz Bruser von der SGL argumentiert:
"Die Anlage gehört der Stadt, also muss sie sich darum kümmern. Auf anderen Plätzen in Richrath und Berghausen hat die Stadt ja auch schon die Lichtanlagen repariert." Dass Vereinsmitglieder damals die Flutlichtanlage montiert haben, sei als ehrenamtliche Engagement zu verstehen gewesen. Von welchem Platz - ob städtisch oder privat - die Lampen damals geholt wurden, ist offen.
Fest steht: Kämmerer Detlev Müller hat eine Übernahme der Kosten abgelehnt. Ulrich Moenen sagt: "Der Verein bekommt von uns eine Jahrespauschale in Höhe von 10.700 Euro, damit er die Anlage in Schuss halten kann. Dieser Zuschuss ist aus Sicht der Stadt ausreichend."
Sollte sich nichts tun, müssen die Leichtathleten während der dunklen Jahreszeit auf ein Lauftraining im Freien verzichten. Dass sie davon nicht begeistert sind, haben sie ihrem Vorsitzenden schon zu verstehen gegeben. SGL-Chef Karl-Heinz Bruser sagt: "Unsere Sportler sind im Schülerbereich deutsche Spitzenklasse, die müssen vernünftig trainieren können."