Hilden: Neues Bürogebäude neben Güterbahnhof
Neben dem alten Güterbahnhofsgebäude soll in einem halben Jahr ein Balanced Office Building (BOB) entstehen. BOB ist ein energieeffizientes Haus, das aufgrund seiner Bauweise mit Drei-Schicht-Verglasung, 20-Zentimeter-Dämmung, Betonkernaktivierung und Wärmepumpe kaum Energiekosten frisst.
Hilden. "Die Expo Real in München hat sich gelohnt", sagt Peter Heinze. 44 Gespräche, "darunter einige sehr erfolgversprechende", hat Hildens oberster Wirtschaftsförderer während der dreitätigen Gewerbe-Immobilienmesse sowohl mit Investoren als auch Projektentwicklern geführt.
Die Palette reichte dabei von Großansiedlungen bis hin zu neuen potenziellen Einzelhandelsstandorten und Denkmalschutzprojekten. "Natürlich waren es nur erste Kontaktaufnahmen", sagt Heinze. "Aber diese Gespräche zeugen zumindest von dem Interesse an unserer Stadt. Manche dauerten nur zehn Minuten, andere dafür eineinhalb Stunden."
Auf eine "echt tolle Resonanz", so Heinze, stieß der extra aufgelegte Flyer zum "Gewerbeband Bahnhofsallee". Das ist das Areal jenseits des sanierten, mittlerweile prestigeträchtigen und preisgekrönten Bahnhofs, das bis vor kurzem noch unter dem eher belanglosen Namen "Kleingewerbegebiet Güterbahnhof" firmierte.
In der vierseitigen Broschüre bewerben die Grundstücksgesellschaft Hilden (GkA) und die städtische Wirtschaftsförderung dieses "Gewerbeband - umgeben von Stil und Ambiente" als Gewerbegebiet mit Innenstadt- und S-Bahn-Anschluss und damit idealen Anbindungen zum Düsseldorfer Flughafen.
"Ein Standort mit Flair . . . Vorbei am attraktiven Bahnhofsvorplatz und modernen Medi-Tower fühlt man sich hier gleich gut aufgehoben und herzlich willkommen", heißt es im Flyer, "eine gute Umgebung für gute Geschäfte."
Das meint auch "Bauen mit Werten", ein bundesweiter Zusammenschluss von Architekten, Handwerkern und Baufirmen, die "alles aus einer Hand" anbieten. Das Ingenieurbüro Vika aus Aachen gehört zu diesem Verbund und plant auf dem benachbarten Gelände des Güterbahnhofs ein dreistöckiges Bürohaus der besonderen Art. "Dieser Kontakt ist nicht erst auf der Expo zustande gekommen", sagt Heinze. "Vika befindet sich bereits mitten in der Vermarktungsphase."
Neben dem alten Güterbahnhofsgebäude soll in einem halben Jahr ein Balanced Office Building (BOB) entstehen. BOB ist ein energieeffizientes Haus, das aufgrund seiner Bauweise mit Drei-Schicht-Verglasung, 20-Zentimeter-Dämmung, Betonkernaktivierung und Wärmepumpe kaum Energiekosten frisst.
"Wir haben bereits zwei solcher Gebäude in Aachen", erklärt Christoph Senf von Vika. "Für eine Fläche von 2100 Quadratmetern zahlen wir gerade einmal 6000 Euro Energiekosten pro Jahr. Ein herkömmliches Bürogebäude dieser Größe würde rund 20.000 Euro verschlingen."
Die Pläne für das BOB stehen. Sobald Vika Käufer für die Büros gefunden hat, kann es mit dem Bau losgehen. Auf drei Etagen können in dem H-förmigen, zweigeteilten Gebäude, das durch den "Querstrich" miteinander verbunden ist, bis zu vier Firmen pro Etage einziehen. Senf denkt vor allem an Rechtsanwälte, IT-Firmen oder Steuerberater.
Billig wird es für die nicht: 1980 Euro kostet der Quadratmeter - bei Bürogrößen zwischen 230 und 580 Quadratmetern. "Wir bieten nichts von der Stange. Auf lange Sicht gesehen amortisiert sich die Investition", betont Senf. "Ich gehe davon aus, dass wir bis zur Deadline in sechs Monaten mehr als die bisherigen drei Interessenten haben."