Bewerber springen kurzfristig ab ASD Langenfeld sucht noch Sozialarbeiter
Langenfeld · Kurzfristige Absagen der Bewerber erschweren schnelle Wiederbesetzung.
Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) Langenfeld sucht noch Sozialarbeiter. „Wir haben die Stellen mehrfach ausgeschrieben und guten Bewerberinnen eine Zusage gegeben. Doch kurz vor dem Vertragsabschluss sagten sie ab.“ Das erklärte Thomas Bremer, Leiter des Referats Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD), gegenüber den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses. „Der ASD gilt in den Universitäten als die Königsklasse der Sozialarbeit. Sie ist allerdings die anspruchsvollste Aufgabe in der Sozialarbeit. Sie ist damit zugleich auch die stressigste Aufgabe in der Sozialverwaltung“, betonte Bremer.
Besonders oft springen nach seiner Erfahrung junge Bewerber, die gerade die Universität verlassen haben, wieder ab. Die seien heute gerade 23 oder 24 Jahre alt. „Etliche scheuen die hohe Belastung in dem Beruf und verzichten dafür auf die höhere Vergütung von rund 200 Euro.“
Andere Bewerber fürchten die hohe Verantwortung, die die Arbeit im ASD mit sich bringe. Weitere fühlten sich nach kurzer Zeit überfordert. „Und das hat nichts mit den Bewerbern zu tun“, erklärt der Referatsleiter. „Als ich die entsprechende Stelle seinerzeit in Langenfeld übernommen habe, war ich 30 Jahre alt und damit immer noch der jüngste Mitarbeiter in der Abteilung.“
Allerdings habe er seinerzeit auch auf Erfahrungen zurückgreifen können, die Absolventen von heute natürlich fehle. Wenn junge Bewerber sich kurzfristig anders entscheiden, läge das einzig am Job oder aber auch an der Familienplanung – insbesondere bei den Bewerberinnen.
Die Belastungen, denen alle im ASD unterlägen, seien sehr groß. „Immerhin müssen Mitarbeiter bei älteren Kindern auch über die Maßnahmen im Sinne für das Kindeswohl entscheiden.“ Das sei bei Kitakindern in der Regel noch einfach. Wenn später einfache Maßnahmen nicht mehr griffen, gehe es bis hin zu der Entscheidung, die Kinder aus den Familien zu nehmen.
„Nein, wir können in der Regel in diesen Fällen nicht frühzeitiger eingreifen“, sagt Bremer auf Anfrage aus der Politik. Es gebe strenge gesetzliche Vorgaben. Zunächst müssten erst alle anderen Maßnahmen ergriffen werden, um Konflikte innerhalb von Familien zu lösen. Immer häufiger komme es auch zu Problemen in der Schule.