Kita Am Brückentor Verwaltung setzt auf schnelle Lösung für Kita-Sanierung
Langenfeld · Die Verwaltung wird am Mittwoch im Jugendhilfeausschuss ihre Sanierungspläne für die Kita Am Brückentor vorstellen. Das DRK als Betreiber lehnt die vorgeschlagene Containerlösung ab.
Die Zukunft der von Wasserschäden betroffenen Kita Am Brückentor bleibt weiter ungewiss. Betroffen sind etwa 100 Kinder und ihre Eltern. Noch ist der Träger der Kita, der DRK-Ortsverein Langenfeld, nicht bereit, der von der Stadt vorgeschlagenen Containerlösung für drei von fünf Gruppen zuzustimmen. Magnus Staehler, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, hält an seiner Vorstellung fest, alle Kinder möglichst an einem Standort zu betreuen. Deswegen werde er keine Betriebsgenehmigung für die Container beim Landschaftverband Rheinland (LVR) beantragen.
Was war geschehen? Ein erster Wasserschaden im Februar hatte den Zustand der Kita offenbart. Einem Wasserschaden folgte der nächste. Die Leitung der DRK-Kita spricht von insgesamt vier Wasserschäden. An den Wänden mussten Verkleidungen abgerissen werden, hinter denen sich Schimmel verbarg, berichtete das Leitungsteam Annika Wittkopp und Dustin Liebrecht. Staehler warf der Stadt vor, die Instandhaltung ihres in die Jahre gekommen Gebäudes vernachlässigt zu haben.
Zwei Gruppen sind nach den Schäden zum Götscher Weg ausgelagert worden, da das Haupthaus nicht mehr genutzt werden kann. Lediglich in An- und Umbau sind noch zwei Gruppen untergebracht. Eine weitere Gruppe wird in den benachbarten Gemeinderäumen betreut. Letztere ist aktuell geschlossen, berichtet Staehler, weil das Personal fehlt. Zehn von 27 Mitarbeitern seien derzeit krank. Weil die Mitarbeiter auf drei Standorte verteilt werden müssten, sei es schwierig, den Betrieb aller Gruppen aufrecht zu erhalten. Das sei auch mit ein Grund dafür, warum er eine Containerlösung für alle an einem Standort favorisiert.
Sanierung kann auf zwei verschiedenen Arten erfolgen
Die Stadt will nun sanieren, und würde die von der Kita schon lange geforderten neuen Fenster gleich miteinbauen. Doch noch ist unklar, welche Lösung möglich sein wird – ein zügigerer Umbau, wenn die Kinder in den Containern untergebracht werden, oder eine längere Sanierungszeit, wenn die Kinder bleiben und die Arbeit außerhalb des Kitabetriebs geleistet werden muss. „Die Übergangslösung ist für den Zeitraum der Sanierung angelegt, damit die Kinder im Anschluss wieder in ihre Einrichtung zurückkehren können“, sagt die zuständige Bereichsleiterin Sonja Wienecke. „Ursprünglich war die Interimslösung längstens bis Ende des Jahres vorgesehen. Die reine Sanierungsphase würde sich auf zwölf Wochen belaufen, wenn das Gebäude geräumt wäre, das heißt, die beiden verbliebenen Gruppen ebenfalls ausgelagert werden können. Auch würde in diesem Zeitraum kein Austausch der Fenster erfolgen können. Wird die Sanierungsphase genutzt, um auch die Fenster auszutauschen, verlängert sie sich, weil allein die Lieferzeiten für die Fenster voraussichtlich zwischen 14 bis 16 Wochen betragen“, umreißt sie die Situation.
Für Staehler ist der von der Stadt vorgeschlagene Standort für die Containerlösung nicht alternativlos: Er würde die Container auch auf dem Gelände des ehemaligen Verkehrsgartens (gut 2000 Quadratmeter) sehen. Platz wäre aus seiner Sicht auch auf dem ehemaligen Ara-Gelände. Die Stadt hat geprüft – unter der Maßgabe, „schnellstmöglich eine Interimslösung zu schaffen“. Das Gelände Verkehrsgarten müsse erst „eingeebnet, befestigt und fundamentiert werden“, so Wienecke. Ein ähnlicher Aufwand wäre für das Grundstück auf dem ehemaligen Ara-Gelände nötig.
In einem Brandbrief hatte die Kitaleitung alle Fraktionen angeschrieben, mit der Bitte, sich für eine Lösung auf dem Gelände des Verkehrsgartens stark zu machen. Ein Wunsch, der von Kita-Eltern geteilt wird. Doch Verbündete dafür dürfte das DRK in der Politik nicht finden. „Durch die Kurzfristigkeit der Information könnte der Eindruck entstehen, dass es nicht nur um die Sache, das Wohl der Kinder und die Suche nach einer guten Lösung gehen könnte, sondern auch um Politik“, findet FDP-Chef Frank Noack.
Gerold Wenzens, Fraktionsvorsitzender der BGL, die mit ihrem Fragenkatalog für den Jugendhilfeausschuss den Stein ins Rollen gebracht hat, sieht den „ordentlichen Schaden“ in der Kita, konstatiert die Uneinigkeit zwischen Verwaltung und DRK, und hofft, dass bald „mehr Sachlichkeit“ in die Diskussion einzieht.
Mark Schimmelpfenig für die SPD stellt das Wohl der Kinder in den Vordergrund. Jürgen Brüne (CDU) will als Vorsitzender des Jugendhilfe-Ausschusses der Diskussion insbesondere mit den Eltern nicht vorgreifen. „Das müssen wir abwarten“, sagt er. Dr. Günter Herweg (Grüne), unterstützt die Position der Verwaltung mit Containerlösung auf dem Bolzplatz. Das ist „sinnvoller und schneller“ als auf fremden Gelände Container aufzustellen.