Locher Wiesen in Langenfeld Bach soll mit Wasser versorgt werden

Langenfeld · Die Stadt will prüfen, wie Gewässer und Feuchtbiotop zu mehr Wasser kommen.

Die Wasserbecken in den Locher Wiesen verhindert, dass der Bach mit Wasser versorgt werden kann. Auch das Feuchtbiotop ist vielen zu trocken.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Reusrather Bach soll wieder fließen: Einstimmig haben die Politiker im Ausschuss für Planung, Umwelt und Klima beschlossen, dass Wasser in den ausgetrockneten Bach gelangen soll und auch das angrenzende Biotop wieder mit Wasser versorgt wird. Für die vom Gutachter empfohlene Machbarkeitsprüfung sollen 30 000 Euro bereit gestellt werden. Hintergrund: Die Locher Wiesen und der Reusrather Bach sind ausgetrocknet. Gewässerbiologe Martin Halle vom Umweltbüro Essen hat in seinem Gutachten daher geraten, Funktion und Zusammenspiel von Regenrückhalte- und Versickerungsbecken auf den Lochen Wiesen zu prüfen. Denn diese sorgen dafür, dass kaum mehr Wasser in den Bach und auf die zum Teil gesetzlich geschützte Feuchtwiese läuft. Abhilfe könnte unter anderem eine Pumpenlösung bringen oder eine Abdichtung der Becken (Lehm, Spundwände). Das hat er in einem vorausgegangenen Ausschuss erläutert.

Nun also der Beschluss zur Machbarkeitsprüfung, die laut Langenfelds Planungsdezernent Thomas Küppers eher eine praxisorientierte, als eine wissenschaftliche Prüfung sei und deshalb schnell gemacht werden könnte.

Die Politik beschließt auch
den Schutz des Feuchtbiotops

Der urspüngliche Vorschlag der Verwaltung für die Sitzung hat vorgesehen, lediglich zu prüfen, wie der Bach wieder zu mehr Wasser kommen könnte. Nach heftiger Diskussion im Ausschuss, in der sich vor allem Dr. Günter Herweg (Grüne) und Andreas Menzel (BGL) dafür eingesetzt haben, dass auch eine Lösung für das Biotop gefunden werden müsse, haben die Politiker einstimmig den Zusatz beschlossen, auch zu prüfen, wie das Feuchtbiotop wieder besser mit Wasser zu versorgt werden könne.

Der Kreis Mettmann, der die beiden Wasserbecken in den Locher Wiesen vor gut zehn Jahren genehmigt hat (zum Hochwasserschutz), hat eingräumt, dass dort nachgebessert werden müsse. Man habe nicht berücksichtigt, dass aufgrund der Becken kaum mehr Wasser in den Bach gelange. Beim Kreis sieht man aber keine Notwendigkeit, an dem Feuchtbiotop etwas zu tun. Dort habe es laut Kartierung der Pflanzen (bis Mai 2022) keine Auffälligkeiten gegeben, sagt Dr. Stephan Kopp, technischer Dezernent des Kreises Mettmann, in einem WDR-Interview.

Langenfelds Chefplaner Küppers versichert, dass man die Vorschläge aus dem Gutachten verfolgen wolle. Allerdings seien dazu Abstimmungen mit dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband und dem Kreis Mettmann notwendig. Im Ausschuss am 1. September will er der Politik mitteilen, für welche Variante sich die Verwaltung entschieden hat.

(og)