Baumberg Massenschlägerei unter Jugendlichen
Monheim. · Polizei vermutet Streit um Drogen. Bilanz: Drei Schwerverletzte. Zwei Festnahmen.
Ein Streit über den Verkauf von Drogen war Dienstagabend Auslöser für eine Massenschlägerei am Holzweg im Ortsteil Baumberg. Mehrere Jugendliche hätten drei Monheimer angegriffen und zum Teil schwer verletzt, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreispolizei Mettmann. Die Polizei konnte zwei Tatverdächtige vorläufig festnehmen. „Bei dem Streit handelte es sich nicht um Revierkämpfe, man war sich offenbar nicht über die Bezahlung für Cannabis einig und wollte das klären“, erklärt Polizeisprecher Daniel Uebber. Der Schauplatz sei der Polizei nicht als Drogenumschlagplatz bekannt.
Gegen 20.30 Uhr rief ein Anwohner des Holzwegs bei der Polizei an. Er war Zeuge geworden, wie sich in dem kleinen Park, der von grauen Mehrfamilienhäusern mit gelben Balkonen eingefasst wird, etwa 15 Jugendliche prügelten. „Er ist durch das laute Geschrei auf den Tumult aufmerksam geworden“, sagt Uebber. Der Mann erklärte, einige der Personen hätten sich mit Holzlatten, einer Glasflasche sowie Eisenstangen bewaffnet und es gebe offensichtlich bereits Verletzte.
Die Beamten stellten Holzlatten und Eisenstangen sicher
Nachdem mehrere Einsatzkräfte der Polizei zum Einsatzort geeilt waren, trafen sie auf einen 19- und einen 44-jährigen Monheimer, die beide stark aus Kopfwunden bluteten. Rettungswagen brachten die schwer Verletzten in ein Krankenhaus, wo sie stationär aufgenommen wurden. Ein weiterer 18-Jähriger, den die Beamten antrafen, war indes nur leicht verletzt. Er hatte eine oberflächliche Schnittverletzung am Hals und wurde im Krankenhaus ambulant behandelt. Am Tatort stellten die Beamten mehrere Holzlatten und Eisenstangen sicher.
Die polizeiliche Fahndung wandte sich dann einem schwarzen Audi zu, der nach Angaben eines Zeugen kurz nach der Schlägerei in hohem Tempo vom Tatort weggefahren war. Tatsächlich fanden sie das Fahrzeug in der näheren Umgebung, darin saßen ein 18 und ein 19 Jahre alter Monheimer, die es offenbar nicht für nötig befunden hatten, sich genügend weit vom Tatort zu entfernen. Sie werden laut Polizei verdächtigt, an dem Angriff beteiligt gewesen zu sein. Sie wurden vorläufig festgenommen und zur Wache gebracht.
Die Polizei sucht
nach weiteren Tätern
„Anders als die drei Verletzten sind diese zwei Personen unter anderem wegen zahlreicher Drogengeschichten und Körperverletzungsdelikten hinreichend polizeibekannt“, sagt Uebber. Wer genau am Dienstagabend wen angegriffen habe, sei Gegenstand weiterer Ermittlungen. Der Tatvorwurf: gefährliche Körperverletzung. Zudem sucht die Polizei nach weiteren Tätern. Diese sollen nach Zeugenaussagen zwischen 15 und 20 Jahre alt gewesen sein und ein „südländisches Erscheinungsbild“ haben. Sie liefen in Richtung Geschwister-Scholl-Straße davon.
„Dort, auf dem Spielplatz, treffen sich des öfteren Jugendliche, sie sitzen dann auf den Bänken, weil man diesen Platz nicht gut einsehen kann“, berichtet ein Anwohner. Tatsächlich versperren hohe Eiben die Sicht auf den Platz. „Diese Fläche ist privat und wird daher nicht von unseren Spielplatzscouts betreut“, erklärt Achim Wieghardt, Leiter der städtischen Jugendförderung. „Da müssten wir uns mal umschauen.“
Hinweise erbittet die Polizei in Monheim unter der Telefonnummer 02173/95946350.