Monheim: Doch Spielplatz am Reitstall?
Gespräche über einen Standort für den Abenteuerspielplatz könnten noch glücklich enden.
Monheim. Sollte es doch noch wahr werden, dass der Abenteuerspielplatz eine feste Bleibe erhält? Immerhin hat es wieder Gespräche gegeben, die zu einem Happy End führen könnten. Für dieses glückliche Ende sind allerdings zwei Dinge zwingend notwendig:
Der Reitverein im Rheinbogen muss einem Grundstückstausch zustimmen, und es muss Landestöpfe geben, um die Kosten von mehreren 100.000 Euro zu finanzieren. Die Stadt kann das nicht - sie hat kein Geld.
"Aktive Stadt" heißt das Düsseldorfer Förderprogramm, auf das die Ehrenamtler des Vereins Abenteuerspielplatz setzen. Eine grundsätzliche Zusage hat Monheim bereits erhalten. Sechs Millionen Euro über mehrere Jahre sollen es sein.
Allerdings wird damit auch die Umgestaltung des Busbahnhofs im Zuge der Realisierung des Rathaus-CentersIII zu großen Teilen finanziert. Und Stadtplaner Thomas Waters stellt klar, dass der Abenteuerspielplatz nur ein Baustein im Planungsgebiet Rheinbogen ist. "Ich persönlich fände die Realisierung toll. Aber das hängt von mehreren Dingen ab. Die Finanzierung ist ein Aspekt", sagt er.
Tatsächlich ist zwar damit aus Sicht des Vereins der ideale Platz für den Abenteuerspielplatz gefunden, aber der Reitverein hat noch ein ganz gewichtiges Wort mitzureden. Denn das Areal ist von ihm gepachtet. Es handelt sich um etwa 5.000 Quadratmeter westlich des Rheinspielplatzes und nördlich der Schützenanlage. Noch wird der Platz von den Reitern genutzt.
Geht es nach den Ehrenamtlern des Abenteuerspielplatzes und Stadtplaner Waters, bekommen die Pferdefreunde eine Ausgleichsfläche südlich der Allee Am Werth. Die sind allerdings äußerst skeptisch.
"Es hat Gespräche gegeben. Allerdings müssen das letztlich unsere Mitglieder entscheiden", sagt Werner Kaiser. Der Stallbeauftragte gibt zu bedenken, dass man in der Vergangenheit äußerst schlechte Erfahrung gemacht habe.
"Als der 1. FC Monheim einen neuen Platz bekommen hat, waren wir konstruktiv. Aber die Stadt hat im Nachhinein viele Zusagen nicht eingehalten. Warum sollte das diesmal anders sein?", so Kaiser.
Trotzdem wolle man den Abenteuerspielplatz nicht von vornherein ablehnen. Aus diesem Grund sollen Vertreter des Vereins und der Stadtverwaltung am 22. April die Pläne bei den Reitern erläutern.
"Wenn unsere Mitglieder dafür sind, werden wir als Vorstand ganz sicher nicht dagegen arbeiten", betont der Stallmeister. Er gibt allerdings zu bedenken, dass sich Reitsport und Budenbau nicht wirklich vertragen würden. Lärm sei für Pferde echter Stress.
Andrea Stamm, Vorsitzende des Vereins Abenteuerspielplatz, hofft, die Reiter in das Konzept einbinden zu können. "Wir wollen ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis", sagt sie. Um den Pferdesportlern nicht zu nahe zu kommen, könnten Teile des Rheinspielplatzes eingebunden werden, zum Beispiel Skaten in Richtung Freilichtbühne.
Auf dem Gelände selbst müssen ein Aufenthaltsraum für schlechtes Wetter, ein Lagerraum sowie Toiletten errichtet werden. "Außerdem haben bereits die Pfadfinder angeklopft, deren Domizil an der Krischerstraße demnächst abgerissen wird. Das kann man sicher integrieren", ist Stamm optimistisch.
Bei der Eigenbeteiligung der Stadt von 20 Prozent beim Landeszuschuss will der Verein angesichts des Nothaushalts Wege finden - etwa durch Sponsoren. "Doch die wollen erst einmal, dass die Rahmenbedingungen geklärt sind. Und das gilt vor allem für das Grundstück", appelliert Mandy Brumund, Sprecherin des Vereins Abenteuerspielplatz, an die Reiter, dem Projekt eine Chance zu geben.
"Denn wenn das dort nicht klappt, dann habe ich langsam auch keine Idee für einen anderen Standort mehr", fallen Waters keine Alternativen ein.