<strong>Monheim. Der geniale Schurke Fantomas flüchtete am liebsten in ihr vor seinen Häschern. Und auch Staatspräsident Charles de Gaulle fuhr fast ausschließlich in ihr durch die Lande. Die "Göttin", wie die Franzosen den Citroen DS nach der ersten Auslieferung 1955 nannten, becircte die Automobilfreunde. Auch der Monheimer Ralf Schilling ist der Schönen mittlerweile verhaftet - allerdings war es bei ihm keine Liebe auf den ersten Blick. "Meine liebsten Autos sind eigentlich immer noch alte VW und Opel", sagt Schilling. Die aber sucht man in seiner Werkstatt an der Böttgerstraße vergeblich. Hier werden nur Oldtimer der Marke Citroen und des Modells DS restauriert. Und das oft von Grund auf, wie Ralf Schilling erzählt. "Manchmal steht nur noch das Gerippe, dann muss vom Unterboden über den Motor bis zur Karosserie alles neu rein."

Er selbst hat der "Göttin" widerstanden und fährt Mazda

Bei der Kleinarbeit kommt Schilling sein eigentlicher Beruf zugute: Der 44-Jährige ist Schlossermeister und hat sich erst vor fünf Jahren selbstständig gemacht. "Bis dahin war das Schrauben und Reparieren von Oldtimern ein Hobby", sagt Schilling.

Die komplette Restaurierung lässt sich Schilling einiges kosten. Schließlich arbeitet er hunderte von Stunden an den Autos. "400 Stunden Arbeit werden das werden", schätzt Schilling über einen Auftrag, bei dem das Auto nur noch als Fragment darsteht.

Premiere: Der erste Citroen DS lief im Oktober 1955 vom Band. Am ersten Tag nach der Präsentation orderten 12 000 Kunden die DS. Ausgesprochen lauten die Buchstaben DS französisch "Déesse", was auf Deutsch Göttin bedeutet.

Funktion: Nicht nur in Gangsterfilmen kam die "Göttin" zum Einsatz. Staatspräsident de Gaulle war ebenfalls im Citroen DS unterwegs. Lange Zeit war das Fahrzeug als Kombi auch Frankreichs Krankenwagen Nr.1. 1975 läuft die letzte "Göttin" vom Band.