Monheim Arbeitskräfte sollen Weg nach Monheim finden
Monheim. · Der Monheimer Personalchef will die Arbeitgeber-Marke der Gänselieselstadt stärken.
Monheims Personal-Chef Martin Frömmer ist gefordert. Auch in diesem Jahr will die Stadt 20 zusätzliche Stellen schaffen und möglichst auch besetzen. Die Zahl steigt von 633 im Jahr 2019 auf 654,5. „Wir suchen vor allem Ingenieure für unsere vielen Bauprojekte“, sagt Frömmer. Im Haushalt ausgewiesen sind dafür 6,5 Stellen. Angesichts der Lage auf dem Arbeitsmarkt sei dies gar nicht so einfach. Deshalb setzt er alles daran, Monheim als Arbeitgeber-Marke zu etablieren. „Wir bauen Präsenz auf“, sagt er und meint damit unter anderem die Sozialen Netzwerken. Doch es gehöre noch mehr dazu, Arbeitskräfte in die kleine Stadt am Rhein zu locken. „Unser Weg zur Smart City spielt dabei eine große Rolle“, sagt Martin Frömmer. „Da sind wir als Arbeitgeber interessant.“ Auch Menschen aus großen Unternehmen würden deshalb nach Monheim wechseln.
Gute Rahmenbedingungen
für junge Familien
Die guten Rahmenbedingungen für junge Familien sowie das gut ausgebaute und bald kostenfreie öffentliche Nahverkehrsnetz seien weitere Argumente, die einen Ausgleich herstellen könnten, zu den Gehältern, die aufgrund der Tarifbindung teils niedriger ausfallen als in der freien Wirtschaft. „Die vielen finanziellen Erleichterungen könnten eine Gehaltsstufe ausmachen“, sagt der Personal-Chef.
Künftig will die Stadt Monheim auch ihre Stadttöchter bei der Suche nach weiteren Arbeitskräften unterstützen. „Wir wollen uns synchronisieren“, sagt er und sieht die Stadt und ihre Töchter als Konzern, die zum Teil unter dem Dach der MVV (Monheimer Verkehrs- und Versorgungs-Gesellschaft) verbunden sind. Allein die Mega sucht zeitnah zehn weitere Mitarbeiter, da sie als Versorger Neubaugebiete erschließen wird.
Auch dem Personalmangel bei der Feuerwehr, die dringend Notfallsanitäter sucht, will die Stadt abhelfen und einen Ausbilder einstellen, damit die Feuerwehr ihren eigenen Nachwuchs ausbilden kann. „Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Mitarbeiter, die im Unternehmen ausgebildet worden sind, eine stärkere Bindung entwickeln.“
Auch die Mitarbeiter
sollen gehalten werden
Denn in Monheim geht es nicht nur darum, neue Mitarbeiter zu finden, sondern die vorhandenen auch zu halten. „Da tun wir einiges“, sagt Frömmer. Angefangen über Essensgutschriften (seit kurzem digital über eine App), Fitnesskurse und Angebote zur psychologischen Betreuung seien die Bemühungen groß. Neu eingestellt werden soll ein Historiker, der sich um die historische Darstellung der Stadt (Public History) kümmert und möglicherweise auch das Archivmaterial betreuen wird, das die Schriftstellerin Ulla Hahn der Stadt überlassen will.
Insgesamt gibt die Stadt 2020 rund 41,5 Millionen Euro für ihr Personal aus. Das sind 1,1 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Das sei nicht nur weiteren Stellen geschuldet, sondern auch der Besoldungsanpassung nach den jüngsten Tarifabschlüssen. Bis zum Jahr 2023 soll der Etat fürs Personal auf 45,1 Millionen Euro steigen.
Seit dem Amtsantritt von Bürgermeister Daniel Zimmermann ist die Zahl der Stellen von 346 auf heute etwa 654,5 gestiegen. Die sich daraus ergebenden Pensionsverpflichtungen stellen aus Sicht von Martin Frömmer keine Gefahr für den Haushalt dar. Dafür habe die Stadt Versicherungsverträge abgeschlossen, die regelmäßig angepasst würden.