NRW Haus Bürgel per Film erleben

Monheim · Sechs im Internet abrufbare Kurzfilme zeigen, wie es zur Römerzeit in dem Baumberger Kastell zuging. Eine Einstimmung aufs Weltkulturerbe.

Als Färberin unterhält sich Barbara Mönninghof mit dem römischen Soldaten Ralph Brackmann.

Foto: Anna-Lena Weber

Der Niedergermanische Limes mit dem ehemaligen Römerkastell Haus Bürgel in Baumberg soll Unesco-Weltkulturerbe werden. So wünscht es sich der Landschaftsverband Rheinland (LVR). Über den mit Kooperationspartnern gestellten Antrag soll dem Vernehmen nach in diesem Jahr entschieden werden. Den Antrag auf Eintragung des Niedergermanischen Limes ins Unesco-Register hatten die Niederlande sowie die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gemeinsam gestellt. Unabhängig von dem renommierten Titel will der LVR die Zeugnisse der Grenzbefestigung des Römischen Reiches verstärkt vor Augen führen. Zum Römischen Museum Haus Bürgel gibt es jetzt sechs spannende Videoclips, sagt Anna-Lena Weber, Geschäftsführerin der Haus Bürgel Betriebs gGmbH.

Die Filme seien kürzlich beim Internationalen Museumstag aufgenommen worden. „Sie zeigen einem digitalen Marktbesuch, der zum Anschauen und selbst kreativ sein anregt“, berichtet Weber. Die unter www.hausbuergel.de/internationaler-museumstag-2021 abrufbaren Videoclips seien für Zuschauer jeden Alters gedacht.

In römischen Gewändern und damals verkörpern Louisa Reuter, Harald Hartmann und Wolfgang Drees die damaligen Bewohner des Kastells, das zur Römerzeit noch am linken Ufer des Rheins lag, der bekanntlich im Mittelalter sein natürliches Flussbett dort ein Stück weit nach Westen verlegt hatte. Alle drei Darsteller sind engagierte Mitglieder des Fördervereins Haus Bürgel. 

Die Videoclips führen Zuschauer auf einen römischen Markt. „Dabei lassen die Darsteller der I. Roemercohorte Opladen das Marktgeschehen aufleben und ermöglichen Einblicke in die antike Handwerkskunst.“ In den Videoclips nehmen etwa zwei Schmiede einen Auftrag entgegen, Pfeilspitzen herzustellen. Ebenso sei zu sehen, wie in der Antike Wollflocken gefärbt wurden oder wie sich mittels Schlageisen und Zunderpilz ein Feuer im römischen Ofen entfachen lässt, um anschließend traditionelles Mostbrot zu backen. Abgerundet werden die Videos laut Weber „mit Anleitungen, Rezepten und Vorlagen zum Selbermachen und Aktivwerden im eigenen Zuhause“. Die angegebenen Schwierigkeitsgrade sollen Zuschauern helfen, für jedes Alter die passende Freizeitgestaltung zu entdecken.

Sowohl die Videos als auch alle Anleitungen und Rezepte stehen gratis auf der Internetseite von Haus Bürgel. Die Stiftung Monheim der Stadtsparkasse Düsseldorf hatte die coronakonformen Dreharbeiten des Düsseldorfer Vereins Akki ermöglicht.