In der Innenstadt Monheimer Martinsmarkt zieht viele Besucher an
Monheim · Am Sonntag stand die Monheimer Innenstadt ganz im Zeichen des Martinsmarktes. Nach einem Jahr Pause wegen der Corona-Pandemie zog es jetzt zahlreiche Besucher zu den Buden und vor die Bühne. Die Läden öffneten von 13 bis 18 Uhr.
„Haltet euch die Ohren zu“, schallt es noch als Warnung von der Bühne, und schon lassen vier Böllerschüsse zur Eröffnung des Martinsmarktes den Kreisverkehr vor dem Rathaus erbeben. „Die sind bis nach Dormagen zu hören, und die Kugeln schlagen in Langenfeld ein“, scherzen die Bühnenarbeiter, während manche Hundehalter ihre jaulenden Vierbeiner zu beruhigen versuchen. Bei 13 Grad und Sonnenschein schieben sich Menschenmassen durch die Krischerstraße bis zum Monheimer Tor, wo die Geschäfte um 13 Uhr öffnen.
Dicht umringt, vor allem von Familien, ist das Gehege mit Enten, Schafen und Alpakas, die mit großen Augen in die Runde blicken. Die Tiere liefern besonders weiche und wärmende Wolle. Diese verkauft Karin Beißner, Inhaberin der Alpakawollwerkstatt, ebenso wie warme Socken. Auf Interesse stößt aber auch ihr Angebot der Alpaka-Wanderungen, die besonders entspannend wirken sollen.
Food Trucks bieten Leckereien
an für das zweite Frühstück
Entspannt geht es auch am Stand von Michael Hungenberg zu, der eine Vielzahl köstlicher und fruchtiger Brotaufstriche anbietet. „Bis jetzt strömen viele schnell vobei, ich gehe aber davon aus, dass mein Angebot beim ruhigeren Rückweg mehr Aufmerksamkeit findet“, sagt Hungenberg. Ähnlich verhält es sich bei Vincenza Lifestyle gegenüber, wo bereits vor dem Geschäft eine Auswahl von Accessoires die Kundschaft locken soll. „Die Resonanz ist bislang okay, es zieht sich so durch, aber wir sind noch am Anfang, das wird schon noch“, sagt Inhaberin Vincenza Buchin. Auf der Krischerstraße bilden sich schon mal Schlangen, dort bieten Food Trucks für das zweite Frühstück oder Mittagsmahl verschiedene Leckereien – von Currywurst über Reibekuchen bis hin zu Semmelknödel-Spezialitäten. Und auch auf der Alten Schulstraße wird es immer wieder eng, gelegentlich kommt es zu Gedränge. Dabei tun die Besucher so, als wäre die Pandemie kein Thema, denn Menschen mit Masken bilden die absolute Ausnahme. Zu dieser gehört Arnim Reichel. „Die Abstände hier sind mir persönlich zu knapp“, sagt der Garather. Die Gefahr, dass man sich im Krankenhaus wiederfinde, sei ihm ohne Maske zu groß, obwohl er geimpft sei. Seine Frau Marita stimmt ihm da zu.
Im Einkaufszentrum Monheimer Tor, das um 13 Uhr geöffnet hat, herrscht ebenfalls großer Andrang in den Geschäften. Die Parfümerie Becker lockt mit 20 Prozent Rabatt und auch in Marias Blumenwelt ist bereits Kundschaft. Beide Läden werden in absehbarer Zeit schließen, um dann im angrenzenden Neubau wieder zu eröffnen. „Ich sehe das alles sehr optimistisch“, sagt Inhaberin Maria Grögler. „Das wird auch reibungslos klappen, Mieterkommunikation, die Zeitrahmen für den jeweiligen Innenausbau und die einheitliche Öffnung, alles bestens“, versichert Isabel Port, Geschäftsführerin des Monheimer Einkaufszentrums. „Den schönsten Stand des Martinsmarktes haben wir“, sagt Erika Trinks voller Überzeugung und zeigt auf die schönen Handarbeiten, die junge Frauen in Indien hergestellt haben. Sie ist Mitglied im vor über zehn Jahren gegründeten Förderverein Mädchenschule Mundia. „Der komplette Erlös geht direkt an die Schule“, erklärt Vorsitzende Barbara Greeven. Die Monheimer Kultur präsentierte sich mit den Kulturwerken. Mitarbeiter boten in der so genannten „gemischten Tüte“, Tickets für drei Veranstaltungen nach Wahl zum Preis von 49,50 Euro an. Als Einstieg in das breite Kulturangebot.