Monheimer können bald in der ganzen Stadt kostenlos surfen

900 000 Euro soll das freie Internet kosten. Auch in Langenfeld werden Zugänge installiert.

Langenfeld/Monheim. Bis 2019 wird es in Monheim überall gebührenfreien drahtlosen Internet-Empfang (WLAN) geben. Dafür nimmt die Stadt rund 900 000 Euro in die Hand. Das beschloss die Peto-Mehrheit jetzt im Finanzausschuss. CDU und Grüne stimmten gegen die Pläne. Die SPD enthielt sich. Damit baut Monheim seine Vorreiterrolle im Kreis Mettmann und im Land NRW weiter aus. „Ein vergleichbares Projekt ist derzeit nicht bekannt“, meinte Martin Frömmer (Zentrale Dienste). Der Ausbau erfolge parallel zum flächendeckenden Glasfaserausbau durch den Energieversorger Mega. So ist es auch in Langenfeld, wo die Stadtwerke zurzeit ein Glasfaser-Netz für schnelles Internet ausbauen und in Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft Kommit bislang drei gebührenfreie WLAN-Sender — so genannte Hotspots — in Betrieb genommen haben (siehe Grafik). Vier weitere sind geplant.

Seit 2013 wurden in Monheim Hotspots installiert. Bisherige Standorte: Rathausvorplatz, Rheincafé, Alter Markt, Busbahnhof, Rheinpark, Feuerwache Monheim, Gerätehaus Baumberg, Kulturzentrum, Sojus 7, Lieselott-Diem-Halle, Ulla-Hahn-Haus und Krischerstraße. 2016 wird der Ausbau an der Hauptstraße, in der Altstadt und im Landschaftspark Rheinbogen umgesetzt. Die Nutzerzahlen haben sich seit Oktober 2013 von 100 auf 700 tägliche Anmeldungen (Stand: September 2015) stetig erhöht.

Lisa Pientak (Peto-Fraktionsvorsitzende) betonte, dies sei der „Ausbau einer flächendeckenden Infrastruktur, die heutzutage dazugehört“. Sie ermögliche allen den Zugang zum Internet. Unterstützung bekam sie von Lucas Risse (Peto), der den Ausbau als „konsequente Fortsetzung des schnellen Internets mit der Mega“ bezeichnete und auf die Stärkung des Tourismus, der Gastwirte und des Einzelhandels hinwies.

Doch nicht alle Fraktionen schlossen sich den Argumenten an: Markus Gronauer (CDU) hielt das bestehende Angebot für ausreichend. „Wir möchten kein flächendeckendes WLAN. Das ist ein Luxusproblem“ und schlichtweg „zu teuer“. Auch Manfred Poell (Grüne) ließ sich nicht überzeugen. Überall in der Stadt freies Internet anzubieten, sei nicht unbedingt notwendig.

Ungeachtet der Einwände will die Stadt den Ausbau zentral planen und steuern. Zusammen mit der Mega werde ein Konzept entwickelt, wie auf der Grundlage von 200 Standorten eine flächendeckende Versorgung umgesetzt werden kann. Es sei vorgesehen, dass direkt oder in der Nähe einer Trafostation ein Lichtmast montiert werde, erläuterte Frömmer. Daran werde auch ein Kontaktpunkt in vier bis sechs Metern Höhe angebracht und über ein Netzwerkkabel mit dem Glasfasernetz verbunden. Darüber erfolge der Anschluss ans zentrale Internet.

Die Stadt ist für Beschaffung, Einrichtung und den Betrieb der Technik verantwortlich. Warum nicht die Mega auch als Investor auftrete, fragte Werner Goller (SPD). Bürgermeister Zimmermann argumentierte, dass auch städtische Inhalte eingespielt würden. „Eine Zusammenarbeit wird sicherlich stattfinden.“