Parkhaus-Ausfahrt der Stadtgalerie birgt Gefahren

Wer aus der Garage ausfahren will, muss eine ansteigende Rampe überwinden und hat nur eine eingeschränkte Sicht auf die Turmstraße.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Die Ausfahrt des Parkhauses unter der Stadtgalerie ist „katastrophal“. Das steht für Dietrich Fagin fest. Er wohnt seit etwa vier Jahren an der Turnerstraße und kennt die beengten Verhältnisse. Erst am vergangenen Wochenende ist dort ein Briefträger, der mit dem Rad unterwegs war, schwer verletzt worden. Der Grund: Ein Autofahrer, der aus der Tiefgarage heraus wollte, erfasste den von rechts kommenden Radfahrer.

„Der sogenannte Bürgersteig ist viel zu schmal“, kritisiert Fagin, dessen Frau Rosemarie noch gesehen hat, wie der Briefträger vom Notarztwagen aufgenommen und dort versorgt wurde. Auch Radler nutzen den schmalen Weg, der vom Sändchen an ihrem Haus vorbei entlang der Tiefgaragen-Ein- und Ausfahrt führt. „Wer diesen Weg nutzen darf oder soll, das weiß keiner so genau“, sagt Fagin.

Vor der Tiefgarage reicht der schmale Streifen an die Schräge heran. Wer aus der Tiefgarage hinauswill, bleibt lange auf der Rampe. Nur der schmale Fußweg trennt die Ausfahrt von der Straße. Gut einsehbar ist der Verlauf der Turnerstraße, die dort eine fast 90-Grad-Kurve macht, nicht. Entweder fahren die Autos mit viel Schwung bis fast auf die Straße, oder sie ruckeln sich immer wieder neu anfahrend vorsichtig bis an den Rand. „Nicht jeder kann das. Wir haben uns deshalb eigens einen Automatikwagen angeschafft“, sagt Fagin.

Bei der Polizei kennt man die Probleme mit Tiefgaragen. „Aus den meisten muss man sich vorsichtig heraustasten“, sagt Susanne Partha. Die Sprecherin der Kreispolizei Mettmann hat für diese Stelle in den vergangenen drei Jahren zwei Unfälle gezählt — „einen am 17. Januar 2015 und einen am 6. August 2016“ — plus den aktuellen Unfall mit dem Briefträger. „Kleinere Schäden fließen in die Statistik nicht ein“, sagt Partha.

„Dass dort nicht mehr passiert, ist ein Wunder“, findet hingegen die Langenfelderin Irmgard Heinrich. Sie hat sich gleich nach der Berichterstattung über den Unfall des Briefträgers gemeldet. „Die Ausfahrt ist unmöglich“, schimpft sie. Die Rampe ist hoch. Es gibt keinen Einblick in die Straße. Auch kommt vom Sändchen ständig Verkehr“, erbost sie sich und wünscht Abhilfe. Bei der Stadt sieht man wenig Möglichkeiten, die Situation zu entschärfen. „Die Rampe ist mit dem Bau der Stadtgalerie vor 17 Jahren genehmigt worden“, sagt Ulrich Beul, Fachbereichsleiter der Stadt und Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft, die die Tiefgarage betreibt. Baulich sieht er keine Möglichkeiten für eine Veränderung. Den einen Meter breiten Fußweg könne man nicht verbreitern, weil dann die Fahrbahn zu eng würde. „Wir werden die Haltelinie, die es einmal gab, neu ziehen, so dass Autofahrer, die aus dem Parkhaus kommen, daran erinnert werden, dass sie stoppen müssen“, kündigt Beul an.