Monheim/Langenfeld: Polizei vollstreckt Haftbefehle Polizei führt groß angelegten Einsatz im Kreis Mettmann durch

Monheim/Langenfeld · In den frühen Morgenstunden sind im Kreis Mettmann und anderen Regionen Polizisten unterwegs, um Haftbefehle zu vollstrecken und Wohnungen zu durchsuchen. In Monheim suchen Beamte unter anderem mit Hunden nach Drogen.

Bis zum frühen Nachmittag hat die Polizei im Kreis Mettmann fünf Haftbefehle vollstreckt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es ist noch dunkel, als Polizisten in Langenfeld, Monheim, Hilden, Haan und Ratingen an fremden Türen klingeln und Einlass fordern. Sie sind unterwegs, um Haftbefehle zu vollstrecken und Wohnungen zu durchsuchen.

Gegen neun Uhr treffen Beamte, unter anderem aus Essen, Wuppertal und Mettmann, an der Plötzenseer Straße in Monheim ein. „Rund zehn Beamte, die meisten in zivil, nehmen Kurs auf ein Haus und klingeln“, erzählt ein Beobachter der Szenerie. „Wenig später sind die Polizisten im Haus verschwunden“, fährt er fort.

Rund 30 Minuten passiere nichts, dann „verlässt die Hundeführerin das Gebäude und kehrt zu dem schwarzen Wagen zurück“, erzählt der Beobachter. „Nein“, fährt er fort, „ich habe nicht gesehen, dass die Beamten Akten oder große Behälter aus dem Haus getragen haben.“ Er ist sich auch fast sicher, dass die Polizisten keine Personen vorläufig festgenommen haben, „obwohl auch ein Streifenwagen vorgefahren ist.“

Doch damit nicht genug. Nach rund zwei Stunden verlassen die Polizisten das Gebäude. Ihr Weg führt sie zu einem Gewerbeobjekt am Heinrich-Zille-Platz. Die Sonne scheint friedlich und wärmt einige Besucher, die sich über das Treiben wundern. Auch dort durchsuchen die Beamten das Innere des kleinen Gebäudes. Ein kurzer Blick durch die Scheiben zeigt, dass die Polizisten akribisch dort aufgestellte Regale unter die Lupe nehmen. Niemand darf das „Objekt“ während der rund einstündigen Aktion betreten. Offen bleibt auch hier, ob sie dort etwas finden. Akten oder größere Gegenstände tragen die Beamten nicht raus. Während ihrer Suche versuchen die Polizisten, einen Mitarbeiter vor dem Objekt zu befragen. Doch der schweigt. Offen bleibt, ob der Mann die Beamten überhaupt versteht.

„Nein, wir können Ihnen keine Auskünfte geben“, erklärt der Einsatzleiter gegen 11.15 Uhr. Gegen 11.30 Uhr, durchsuchen drei Polizisten einen blauen Kombi mit Leverkusener Kennzeichen. Offenbar ist da erst der Durchsuchungsbeschluss für den Wagen eingetroffen. Ein vierter Polizist sichert die Aktion ab. Ob sie etwas finden, lässt sich wegen der Entfernung nicht erkennen. Kurz darauf verlassen drei Beamte den Platz, steigen in einen grauen Wagen und fahren davon – ohne Blaulicht.

„Wir haben in Monheim nach Drogen gesucht“, erklärt Daniel Uebber, Sprecher der Polizei im Kreis Mettmann. Zusätzlich standen weitere Durchsuchungen im Kreisgebiet an. Die Aktion habe in den frühen Morgenstunden begonnen. „Das bedeutet aber nicht, dass wir viele Personen in Gewahrsam genommen haben.“ Es könne sein, dass die gesuchten Personen eine Sicherheitsleistung hinterlegen und deswegen auf freiem Fuß blieben.

Fünf Haftbefehle wurden
bei den Kontrollen vollstreckt

Bis zum frühen Nachmittag, 15 Uhr, finden drei Personen eine neue Bleibe: „Wir haben fünf Haftbefehle vollstreckt“, sagt Uebber. Drei der gesuchten Personen seien in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden.

In der Plötzenseer Straße seien Hunde bei der Suche nach Betäubungsmitteln eingesetzt worden, bestätigt Uebber den Einsatz der Mettmanner Drogenspürhunde. „Zu den Ergebnissen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen“, so Uebber. Die Teams werteten diese zunächst aus.

Zusätzlich zu den „Hausbesuchen“ der Polizei führten die Beamten kreisweit auch zahlreiche Verkehrskontrollen durch. Ob es dabei zu handfesten Ergebnissen gekommen ist, kann Uebber am Nachmittag nicht sagen. Die Informationen dazu lägen noch nicht vor. Insgesamt seien mehr als zehn Häuser/Wohnungen durchsucht worden.

Aktionen wie die heute führe die Polizei in regelmäßig durch, erläutert der Sprecher. Dabei kämen dann auch oft Beamte aus anderen Polizeibehörden zum Einsatz. „Im Rahmen grenzüberschreitender Aktionen hat es in allen grenznahen Regionen entsprechende Maßnahmen gegeben“, bestätigt Philipp Thüs, Pressestelle des Landesamts für Zentrale Polizeiliche Dienste, die Aktion der Polizei NRW. Entlang der Grenzen zu den westlichen Nachbarn habe es Einsätze gegeben. Mehr könne er nicht sagen.