Projekt Junge Alternative: Gemeinsame Aktionen von und für Junge und Alte
Das Projekt hat sich in der Stadt etabliert und neue Strukturen geschaffen.
Langenfeld. Als Reaktion auf Schlagzeilen wie „Krieg der Generationen“ riefen Verantwortliche in Rat und Verwaltung 2010 das Projekt Junge Alternative ins Leben. Ziel war es, verbindende Strukturen zwischen den Generationen zu schaffen — für einen verständnisvolleren Umgang.
„Was zunächst nur als zeitlich befristetes Projekt gedacht war, hat sich als Selbstläufer entpuppt“, erklärt Familienmanager Thomas Wedell. Die Stadt, die sich von Anfang an nur als Starthelfer gesehen habe, sei kaum noch involviert. Allerdings räumt er auch ein, dass die generationenübergreifenden Projekte nur da gut funktionieren, wo die Kontakte in einen institutionalisierten Rahmen eingebunden sind.
Beispiel für so ein Projekt ist die Kooperation zwischen dem Kinderschutzbund und dem CBT-Wohnheim St. Franziskus. Im ganz wortwörtlichen Sinn wollen die beiden Nachbareinrichtungen jetzt Zäune einreißen, um den gegenseitigen Besuchsverkehr zu erleichtern.
„Wir haben dafür jeweils 5000 Euro aus dem Gesellschaftsfond der Stadt erhalten“, sagt Ulrike Kniep vom CBT-Haus. Um das Grundstücksgefälle auszugleichen, müsste eine Rampe gebaut werden, bisher sei das Projekt aber noch in der Planungsphase.
Auch das Familienpatenprogramm des SkF, das schon vor der städtischen Initiative zum Thema Demografie, im Februar 2008, eingerichtet wurde, läuft sehr erfolgreich. „Die etwa 20 Paten sind vorwiegend im Seniorenalter, aber sie sind noch sehr rüstig — schließlich müssen sie zur Not hinter einem Kleinkind hersprinten können“, berichtet Stephanie Krone.
Als regelrechter Projektfriedhof muss allerdings die von der Stadt zur Verfügung gestellte Internet-Plattform „Projekt sucht Partner“ gelten: „Mentoren für italienische Jugendliche? — das ist Jahre her“, sagt Bruno Pascali vom italienischen Kulturverein Acil. Ein Mentor habe sich nicht gefunden. Auch Christa Reinders vom Awo-Pflegeheim hat die Suche nach Hobbyfotografen für ein Porträt-Projekt längst abgehakt.
Ebenso musste die städtische Kita Immigrather Straße ihre Idee von einem intergenerativen Chor verwerfen.