Sein Auftrag: Naturschutz
Stefan Würz ist Obmann des Hegerings. Bei Haus Bürgel muss er vor allem Hundebesitzer aufklären.
Monheim. Die Sonne brennt an diesem Morgen vom Himmel. Stefan Würz ist trotzdem dick angezogen. Mit langer Hose, Gummistiefeln und langen Armen an der Fleecejacke.
So macht es ihm auch nichts aus, wenn er durch hüfthohe Brennesseln waten muss, die über den kleinen Weg wuchern, der von Haus Bürgel durch Felder und Wald zum Rhein hinunter führt. Würz ist Jäger und Obmann für Naturschutz des Hegerings Monheim Baumberg.
Ehrenamtlich überwacht er seit sechs Jahren das weitläufige Gebiet um Haus Bürgel bis fast nach Urdenbach und hinunter zum Rhein. Seine Gänge macht er meist mit dem Rad und oft am Wochenende oder an freien Tagen, denn eigentlich arbeitet er als Unternehmensberater in Köln.
Die fast unberührte Natur im Baumberger Auwald ist es, die ihn immer wieder hier her zieht. „Ich bin hier aufgewachsen und meine Eltern wohnen immer noch hier“, erzählt er während er durch die Wiese stapft.
Seine Hauptaufgabe im Hegering ist der Wildschutz. Hier im Baumberger Naturschutzgebiet, das gleichzeitig Naherholungsgebiet für Menschen aus Monheim und Düsseldorf ist, bedeutet das vor allen Dingen: Hundehalter zur Vernunft zu bringen.
„Wenn Hunde, die nicht angeleint sind, plötzlich der Jagdtrieb befällt, hat das verheerende Folgen für die Wildtiere“, sagt Würz. „Gerade jetzt ist es wichtig, die Hunde anzuleinen, denn es ist Brutzeit. Hunde die stöbern, jagen das Wild oft auf die Straße, wo es dann überfahren wird.“
Würz hat immer eine Hand voll Broschüren in der Tasche. „Mit dem Hund in der Natur“ und „Hunde in den Monheimer Naturschutzgebieten“ steht drauf, herausgegeben vom Kreis Mettmann und dem Landesjagdverband. Die verteilt er an Hundehalter und bittet in freundlichem Ton, die Hunde doch anzuleinen, da die Wildtiere sonst gestört würden.
„In den meisten Fällen reagieren die Leute einsichtig und leinen ihren Hund sofort an.“ Wenn nicht, ruft der Jäger auch schon mal die Polizei.
Der Jäger stoppt abrupt und blickt zu Boden. Die Erde zu seinen Füßen ist aufgewühlt. „Das könnte ein Wildschwein gewesen sein“, murmelt er. Nach einer Weile ist er am Rhein angekommen. Hier endet sein Revier. Ein Hund tobt im Wasser. Ohne Leine.
„Der kühlt sich ja nur ab. Das würde ich auch machen“, sagt Würz. Manchmal muss man halt entscheiden, ob das Wild durch den Hund in Gefahr schwebt. Vorsichtshalber gibt Würz den Haltern trotzdem Broschüren, als sie mit dem jungen Golden Retriever zum Weg kommen.
Würz ist es wichtig, dass mit dem Klischee des Jägers, als „um sich ballernden Rowdy“ endlich aufgeräumt wird und sich das Jagen und der Naturschutz nicht ausschließen.