Silvester in Langenfeld und Monheim Reuter-Platz von Silvestermüll befreit
Langenfeld /Monheim · Szenen von Gewalt wie in Berlin blieben in Langenfeld und Monheim an Silvester glücklicherweise aus. Aber auch hier wurde geböllert, was das Zeug hielt. Mit entsprechenden Folgen.
(elm) Berlin befand sich an Silvester im Ausnahmezustand: 103 Menschen wurden laut Polizei festgenommen, ihnen werden Brandstiftung, Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz, Landfriedensbruch sowie Angriffe auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Der Feuerwehrchef zeigte sich „sprach- und fassungslos“ angesichts der Zahl und Schwere der Angriffe auf Feuerwehrleute: 15 Einsatzkräfte wurden dabei verletzt. Auch 18 Polizisten wurden verletzt, einer davon schwer.
In Langenfeld und Monheim haben die Rettungskräfte noch keine vergleichbaren Angriffe erlebt. „Wir leben hier in einem Tal der Glückseligen“, sagt Egbert John, Sprecher der Langenfelder Feuerwehr. Torsten Schlender, Chef der Monheimer Feuerwehr erklärt, dass seine Mitarbeiter/innen nicht mehr als üblich verbal oder körperlich angegangen werden. Was jedoch zunehmend Lösch- und Rettungsarbeiten behindere und seine Mannen gefährde, seien Autofahrer, die Absperrungen ignorierten. „Ein quergestellter Einsatzwagen mit Blaulicht wird nicht als Sperre akzeptiert, die Leute fahren einfach über den Bürgersteig“, berichtet er. Es heiße dann: „Ihr habt mir nichts zu sagen, ihr seid nicht die Polizei.“
Am Montagmittag waren die Reinigungskolonnen der städtischen Betriebe noch unterwegs. Klar sei jedoch, dass sich das Müllaufkommen deutlich erhöht hat, teilt Stadtsprecher Thomas Spekowius mit. „Am meisten Müll fällt dabei immer dort an, wo besonders viele Menschen auf vergleichsweise engem Raum zusammenleben, also zum Beispiel entlang der Brandenburger Allee. Auch am Heinrich-Zille-Platz ist diesmal viel Müll zusammengekommen.“
Viele Menschen greifen auch selbst zu Besen und Tüten
Nach einem Bericht von Manfred Thüx vom Betriebshof koste das Säubern, auch wegen des nassen Wetters, viel Zeit und Mühe. Es gebe aber auch sehr viele Menschen, die nach dem Feuerwerk am nächsten Morgen bereits selbst zum Besen und zu Tüten gegriffen hätten, um den Böllermüll zu beseitigen.
So trafen sich am Neujahrsmorgen um 6 Uhr Bewohner aus Monheim und befreiten den Ernst-Reuter-Platz vom Abfall. „Mehrere Erwachsene, Jugendliche und sogar Kinder waren an dieser Aktion beteiligt“, schreibt Hamad-Ahmed Firdousi von der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, eine islamische Gemeinschaft, die von Mirza Ghulam Ahmad in den 1880er Jahren in Britisch-Indien gegründet wurde. Ihr Motto „Liebe für Alle, Hass für Keinen!“ Die Stadt Monheim hatte Eimer, Zangen, Handschuhe und Müllbeutel zur Verfügung gestellt.