Versuchter Mord: 39-Jähriger vor Gericht
Angeklagter schwieg zum Prozessauftakt.
Monheim. Für Irene M. (Name geändert) war es ein Glück, dass ihre Freundin in der Nacht zum 15. Juni zu Besuch war. Denn die beiden Frauen saßen noch um vier Uhr morgens im Wohnzimmer an der Bernauer Straße und schwatzten, als die 46-Jährige verdächtige Geräusche hörte. So bemerkte sie rechtzeitig, dass unter der Tür die Flammen hoch schlugen und konnte das Feuer mit einem Eimer Wasser löschen.
Wegen versuchten Mordes, versuchter Brandstiftung und anderer Delikte muss sich seit Freitag ihr ehemaliger Lebensgefährte Marek A. (39) vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Der Angeklagte schwieg zum Prozessauftakt. Er soll eine brennbare Flüssigkeit, vermutlich Benzin, unter der Haustür durch in die Wohnung geschüttet und dann angezündet haben. Der 39-Jährige hat seine Freundin angeblich zuvor immer wieder misshandelt.
„Ich habe 30 Mal den Notruf gewählt“, berichtete Irene M., doch man habe ihr bei der Polizei erst geglaubt, als es brannte. Ihr Ex-Freund sei krankhaft eifersüchtig gewesen. Darum habe es immer wieder Streit gegeben. Im März habe sie sich dann für eine endgültige Trennung entschieden. Damit wollte sich Marek A. jedoch nicht abfinden. Dem Mann werden aber noch weitere Gewalttaten gegen Frauen vorgeworfen. Eine andere Frau soll er tagelang eingesperrt und ebenfalls geschlagen sowie getreten haben. Die Ex-Freundin soll am nächsten Prozesstag gehört werden.