Baubeginn in der neuen Mitte
In weniger als zwei Wochen starten die Arbeiten für das evangelische Gemeindezentrum zwischen Königshof und Freiheitstraße.
Mettmann. Gläsern und modern wird die neue Heimat der Evangelischen Kirchengemeinde am Lavalplatz. Der Entwurf mit dem Namen „Eine neue Mitte“ ist von einer Glasfassade geprägt. Das ist gewollt: „Wir wollen uns als Gemeinde nicht abschotten, sondern offen und transparent zeigen“, sagt Baukirchmeister Ottokar Iven. Am 12. September soll der Bau des geplant 2,4 Millionen Euro teuren Gebäudes mit vorbereitenden Erdarbeiten beginnen. Zehn Parkplätze an der Königshofstraße werden während des Neubaus für Kran und Baumaterial reserviert.
In dem neuen Zentrum steckt alles, was eine lebendige Gemeinde braucht. Ein großer Gemeindesaal, der durch Trennwände mit Schallschutz in drei einzelne Veranstaltungsräume unterteilt werden kann. Büros für die Verwaltung, ein Besprechungszimmer, Versorgungs- und Technikräume, das Gemeindearchiv und sanitäre Anlagen sind ebenfalls vorhanden.
Dreh- und Angelpunkt soll das Kirchencafé werden. Es soll laut Iven nicht ausschließlich von Ehrenamtlern geführt werden: „Die Gemeinde ist im Findungsprozess. Wir werden uns aber wahrscheinlich ein professionelles Unternehmen ins Haus holen. Der logistische Aufwand ist zu groß, um das Café allein mit Ehrenamtlichen zu betreiben“, sagt Iven. Das Kirchencafé könnte vormittags geöffnet werden, um Gemeindemitgliedern und anderen Besuchern eine Anlaufstelle zu bieten.
Finanziert wird der Neubau aus dem Verkauf von kirchlichem Grundbesitz an der Friedhofstraße. Dort werden das alte Gemeindezentrum sowie der Kindergarten und umstehende Gebäude abgerissen. Ab 2012 baut ein Langenfelder Investor dort Ein- und Mehrfamilienhäuser.
Aus Kostengründen verzichtet die Gemeinde auf den Einbau einer Geothermieheizung. Die passte mit ihrem stolzen Preis von 80 000 Euro nicht mehr ins Budget. „Wenn sie im Lauf der Zeit finanziert werden kann, können wir noch auf Erdwärme umrüsten“, sagt Iven. Solange wird herkömmlich mit Gas geheizt.
Der Neubau des Zentrums ist auch den strukturellen Veränderungen in der Gemeinde geschuldet. Laut Baukirchmeister Ottokar Iven hat sich die Zahl der Mitglieder in den vergangenen Jahren verringert. Deshalb finden im neuen Gemeindezentrum nur 150 Menschen Platz. Im alten Gebäude in der Friedhofstraße gab es noch 400 Plätze.
Wenn das Zentrum wie geplant im Herbst 2012 öffnet, müssen sich die Gemeindemitglieder umstellen. Ottokar Iven sieht dem positiv entgegen: „Naturgemäß hängen die Leute an ihrem langjährigen Zentrum in der Friedhofstraße. Aber die Notwendigkeit des Umzugs wird den meisten immer deutlicher und die Vorfreude auf unser neues Haus steigt.“