Bürger fordern saubere Stadt

Zum zweiten Mal infomierte das Aktionsbündnis und sagte dem Müll den Kampf an.

Mettmann. „Das Interesse war groß“, sagte Hans-Werner Lange von den „Aulen Mettmanner“. In der Fußgängerzone hatten sie sich positioniert, die Mitstreiter des Aktionsbündnis „Sauberes Mettmann“.

Rund 250 Passanten haben Samstagvormittag die Zeit genutzt, sich bei den Spielplatzpaten, den Bürgervereinen, den „Aulen“, dem Ordnungsamt, dem Baubetriebshof sowie Uwe Elker von der Polizei zum Thema Sauberkeit informieren zu lassen.

„Es geht darum, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen“, fasste Peter Feyen vom Bürgerforum eines der Ziele dieses zweiten Aktionstags zusammen. Zudem wollten sie den ein oder anderen für eine Patenschaft, etwa einer Baumscheibe, gewinnen.

Schwerpunktthema war diesmal Hundekot auf Bürgersteigen und Spielplätzen sowie in Parks. Dazu hatte sich Spielplatzpatin Nicola Hengst-Gohlke in ein Hundekostüm gehüllt. „Die Idee dazu stammt aus Berlin“, erklärte sie. Als „kuschelig warm“ beschrieb sie die Aufmachung, die ihr half, „schnell und einfach“ zum Thema mit Bürgern ins Gespräch zu kommen.

Kollegin Yvonne Prinz hatte Familienhund Buddy dabei. „Mit ihm kommt man leichter an andere Hundebesitzer heran. Die nehmen einen dann weniger als Gegner, sondern als Gleichgesinnten wahr.“

„Seitdem sich das Aktionsbündnis formiert hat, ist die Stadt wesentlich sauberer geworden“, beurteilte Alexander Wille die Situation. Fredrich Olive wünscht sich „noch mehr Kooperationen“ für noch mehr Effizienz.

Wird ein Hundebesitzer erwischt, wenn er die Hinterlassenschaft seines Hundes nicht beseitigt, werden zehn Euro fällig. „Wir appellieren immer erst an den gesunden Menschenverstand“, sagt Markus Schorn vom Ordnungsamt. Allerdings sei die Erfolgsquote, Herr und Hund auf frischer Tat zu ertappen, gering.

Dabei gibt es kostenfreie Kotbeutel im Bürgerbüro und in vielen Spendern im Stadtgebiet. Seitdem die Beutel aus rotem und nicht mehr schwarzem Plastik sind, werden sie seltener ins Gebüsch geworfen.

An einem aus leeren Plastikflaschen kreierten Wunschbaum konnten Anregungen und Ideen gehängt, an Tischen Informationsmaterial gesammelt werden und ein anonymes blaues Mämnchen vereinte als Prototyp des Müllsünders alle Ausreden von „die Anderen machen es doch auch“ bis „das hab’ ich gar nicht gemerkt“.

„Man muss dran bleiben“, sind sich die Mitglieder des Aktionsbündnisses einig, „aber viele Mettmanner haben inzwischen eingesehen, dass sie selbst mehr für die Sauberkeit ihrer Stadt tun können.“