Vorstellungen bis zum 22. Mai Circus Carissima in Erkrath

Erkrath · Das Familienunternehmen mit Hund hat den Lockdown gerade so überstanden. Jetzt geht es im geliehenen Zelt weiter.

 Jannika Frank-Lorenz mit Hund Rocco, der auch Kunststücke kann, oft aber lieber die Leute begrüßt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zirkusluft zu schnuppern, ist schon etwas Besonderes. Die Stimmung während einer Zirkusvorstellung schwebt zwischen Spannung, Faszination und Begeisterung. Die mitreißende Musik, die atemberaubende Artistik und die lustigen Clowns entführen aus dem Alltag in eine bunte Welt. Nun können sich die Erkrather freuen, dass sie nach langer Zeit wieder einen Zirkus erleben dürfen.

Der Circus Carissima hat sein Zelt am Bürgerhaus Hochdahl aufgebaut und bietet dort vom 20. bis zum 22. Mai Vorstellungen an. Im Gepäck hat der Familienzirkus ein buntes Programm mit Jonglage, Hula-Hoop, Messerwerfen und Seiltanz. Es wird auf einem rollenden Brett balanciert und auch ein Clown treibt seine Späße mit dem Publikum. Spektakulär werden soll die Feuershow. „Da staunen auch die Großen“, verspricht Jannika Frank-Lorenz von der Truppe, die aus ihr und ihrem Mann sowie dessen Bruder und Frau und allen Kindern besteht.

Außerdem wird es eine Großillusion geben – Zauberei, die das Publikum in den Bann zieht. Und dann gibt es da noch Rocco-Schokoflocko, den Zirkus-Hund, der sich nicht zwischen Clown und Artist entscheiden kann. „Bei den Proben hat er große Freude“, erzählt Jannika Frank-Lorenz. „Er liebt es. Und er kann auch seine Kunststücke.“ Aber sobald die wilde Promenadenmischung vor Publikum auftreten soll, scheint es wichtiger, die Leute zu begrüßen.

„Die Leute freuen sich, Rocco ist eine Attraktion.“ Egal, ob er durch Reifen springt oder den Zuschauern lieber „Hallo“ sagt. Auch der Zirkus-Nachwuchs hat seine Auftritte während der Vorstellung. „Die wirken alle mit“, sagt Jannika Frank-Lorenz. Die Kinder werden mit dem Zirkus groß, genau so wie es ihre Eltern vor ihnen erlebt haben, denn der Circus Carissima wird bereits in der 8. Generation geführt. Dass man so ein traditionelles Familienunternehmen erhalten möchte, ist leicht nachzuvollziehen.

So hat die Zirkustruppe alles dafür getan, die Pandemie irgendwie zu überstehen. „Wir konnten zwei Jahre keine öffentlichen Gastspiele geben“, erzählt Jannika Frank-Lorenz. Auch die Auftritte in Seniorenheimen und Kindergärten waren nicht mehr möglich. Um zu überleben, musste der Circus Carissima sein Zelt verkaufen. „Wir haben für die Seniorenheime nur noch Open-Air- Auftritte gemacht, die vom Wetter abhängig waren.“ Damit hat sich der Zirkus mehr schlecht als recht über Wasser halten können.

„Wir sind Überlebenskünstler“, meint Jannika Frank-Lorenz. „Der Zirkus ist für uns nicht nur ein Job, das ist unsere Passion.“ Nun darf der Circus Carissima endlich wieder öffentlich auftreten. Dazu hat er sich ein Zelt ausgeliehen und ein buntes Familienprogramm zusammengestellt. „Wir wollen eine tolle Show zeigen“, betont Frank-Lorenz, „und freuen uns, wenn die Leute kommen und ein paar schöne Stunden haben.“

Obwohl alles teurer geworden ist, hat der Zirkus seine Eintrittspreise nicht erhöht. „Wir wollten die Preise nicht anziehen, dass es sich am Ende keiner mehr leisten kann.“