Kultur in Mettmann Eine Erfolgsgeschichte bahnt sich an

Mettmann · Das Kunsthaus Mettmann und das Konrad-Heresbach-Gymnasium kooperieren erstmals für eine Ausstellung.

Schülerin Elena Langbehn (17) hat mit Ton gearbeitet. Ihre Figuren werden in der Ausstellung „MEGA“ im Kunsthaus Mettmann zu sehen sein.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. Eine vielversprechende Idee hatten Monika Kißling und Maria Schwanitz-Fröhlich vom Kunsthaus Mettmann: Sie wollten der Jugend das Kunsthaus nahe bringen, und sie zugleich mit der Kunst vertraut machen. Was eignet sich besser für die Umsetzung dieses Plans, als Teilnehmende an Kunstkursen der Schulen aufzusuchen und anschließend ihre Werke in einer Sonderschau im Kunsthaus Mettmann auszustellen.

Kunstlehrerin vom KHG musste nicht lange gebeten werden

In Joanna Zoń, Kunstlehrerin am Konrad-Heresbach-Gymnasium (KHG), fanden die beiden Damen eine interessierte und aufgeschlossene Partnerin für dieses neuartige Projekt, denn der Grundkurs Kunst am KHG hatte sich gerade sehr intensiv mit Max Ernst, Francisco de Goya und anderen Malern beschäftigt und das Gelernte im Unterricht in unterschiedlicher Weise umgesetzt.

Max Ernst ist einer der bedeutendsten deutschen Maler, in dessen Werken sich Stilrichtungen wie Expressionismus, Dadaismus bis hin zum Surrealismus wiederfinden. Die Schülerinnen und Schüler konnten frei entscheiden, konnten sich einen Ankerpunkt aus dem Wirken des Malers suchen, ob sie sich mit den unterschiedlichen Techniken oder Themen auseinandersetzen wollten.

Dabei ist eine großartige Vielfalt von Werken entstanden, die ab dem 20. Mai unter dem Titel „MEGA“ im Kunsthaus präsentiert werden. Die Buchstaben „MEGA“ stehen dabei als Abkürzung für „Max Ernst, Goya & Andere“. Die Schüler orientierten sich an den Großen der bildenden Kunst.

Beklemmend in ihrer Aktualität war die Arbeit von Elena Langbehn, deren Tonfiguren – vor Schreck geweitete Augen, zerschossene, abgerissene Gliedmaßen – den Horror des Krieges beschrieben, den auch Max Ernst als Soldat im Ersten Weltkrieg hatte erleben müssen. Solche Schlüsselszenen führten dazu, dass sich Goya eben durch das Grauen der französischen Revolution von der höfischen Art der Malerei des Rokoko abwandte. Seine Grafiken unter dem Titel „Desastres de la Guerra“ sind erschütternde Darstellungen eines Albtraums der Menschheit. Und nachdrücklich, einprägsame Warnungen an nachfolgende Generationen zugleich. Schon das Plakat, das Ina Nolte entworfen hat zeigt die bewundernswerte künstlerische Begabung, die die Klasse von Joanna Zoń auszeichnet.

Die jungen Leute probierten vielfältige Techniken

Auch das Bild von Jan Vermeers „Mädchen mit dem Perlenohrring“ verblüffte in seiner tollen Wiedergabe. Und die vielfältigen Techniken, die die jungen Leute ausprobiert haben, ob zwei- oder dreidimensional, von Kaltnadelradierung, Frottage, ein graphisches Verfahren bei dem Papier zum Beispiel auf Holz gedrückt wird, um dessen Struktur sichtbar zu machen, Collagen, bei dem verschiedene Materialien in einem Werk verwendet werden oder dessen Fortentwicklung, der Assemblage, bei der dieses Verfahren ins Dreidimensionale erweitert wird - hier war alles zu erleben.

So waren auch die beiden Initiatorinnen, Monika Kißling und Maria Schwanitz-Fröhlich voll des Lobes und werden bei der Hängung im Kunsthaus erfahrene Hilfe leisten, damit die Ausstellung MEGA der Anfang einer Erfolgsgeschichte werden kann.