Mettmann Unter Folien gedeiht der Spargel auch im Mettmanner Boden

Mettmann. · Zum Verkaufsstand an der B 7 kommen Kunden aus der Region.

Peter Wiemer vom Spargelhof Gut Kuhlendahl erntet in guten Jahren bis zu 7,5 Tonnen Spargel auf seinem Feld an der B 7.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Verkaufsstand steht direkt vor dem Spargelfeld an der B 7. Hier kann der Kunde sehen, wo der Spargel wächst. Regionaler geht es nicht. Bereits 2006 pflanzten Peter und Judith Wiemer vom Spargelhof Gut Kuhlendahl hier den ersten Spargel an. „2007 haben wir hier unseren ersten Spargel geerntet“, erinnert sich Peter Wiemer zurück. Dabei ist die Region nicht gerade für seine spargelfreundlichen Böden bekannt, denn eigentlich bevorzugt das königliche Gemüse sandige, lockere Böden. „Ich habe vor 16 Jahren erfahren, dass man Spargel dank Folien auch auf schweren Böden pflanzen kann“, erzählt Peter Wiemer.

Das Gut Kuhlendahl in Velbert war damals schon in Familienbesitz. 2002 begannen die Wiemers damit, Spargel anzubauen – mit so viel Erfolg, dass sie nicht nur ihre gesamte landwirtschaftliche Produktion auf Spargel umstellten, sondern expandierten. So kamen die beiden Felder in Mettmann – an der B 7 Richtung Gruiten und an der Wülfrather Straße – dazu, sowie ein Feld in Hilden.

Ausgelaugte Pflanzen, trockener Sommer 2018 und Kälte im Mai

Normalerweise werden drei Tonnen Spargel pro Hektar geerntet, das wären 7,5 Tonnen auf dem Feld an der B 7. „Das werden wir in diesem Jahr aber nicht erreichen“, räumt Wiemer ein. Das liegt gleich an drei Faktoren. Zum einen haben sich die Pflanzen, die erst 2017 neu gepflanzt wurden, im vergangenen Jahr ausgelaugt. Dazu kommt der trockene Sommer 2018. „Wir haben das Feld zwar beregnet, aber wir werden in diesem Jahr nicht so dicke Stangen bekommen, wie wir das gewohnt sind“, weiß Peter Wiemer. Das sind die Auswirkungen der Trockenheit. Der dritte Faktor ist die ungewöhnliche Kälte im Mai, die das Wachstum zusätzlich bremst.

Zehn Jahre bleiben die Spargelpflanzen stehen. Es wird also noch einige Zeit frischen Spargel an den Verkaufsständen geben. „Hier kommen sehr viele Stammkunden her“, verrät Bärbel Milke, die schon im vierten Jahr im Stand steht. „Leute aus der Umgebung, aus Solingen, Gruiten und natürlich aus Mettmann.“ Viele halten auch einfach spontan an, wenn sie den Stand sehen. Und weil sich nicht jeder die Mühe mit dem Zubereiten machen möchte, hat Judith Wiemer 2007 auf dem Hof in Velbert ein Spargelrestaurant eröffnet. „Das ist nur während der Saison offen und es gibt ausschließlich Spargel“, verrät Peter Wiemer.

Und was macht die Familie außerhalb der Saison? „Den Spargel hegen und pflegen“, sagt Peter Wiemer. Dann muss Unkraut entfernt und die Pflanzen beregnet werden. „Und im Herbst bereiten wir uns schon auf die kommende Saison vor.“ Im November werden die Dämme aufgehäuft, damit die Verkaufsstände im Frühjahr wieder mit den gesunden weißen Stangen gefüllt sind.