Der Feuerwehr fehlen Einsatzkräfte
Mehr Mitarbeiter werden gebraucht, um den Bedarfsplan beim Brandschutz und Rettungsdienst erfüllen zu können.
Mettmann. Die Mettmanner Feuerwehr ist gut aufgestellt. Dies zeigte sie zuletzt beim Großbrand bei der Firma Georg Fischer. Doch seit geraumer Zeit muss improvisiert, müssen Lücken gestopft werden, hauptamtliche und freiwillige Kräfte legen sich sehr ins Zeug, um die personellen Engpässe aufzufangen.
Der designierte Nachfolger von Rolf Hamacher und Dietmar Wichmann als Abteilungsleiter Feuerschutz und Rettungswesen hatte der Stadt Mettmann kurzfristig einen Korb gegeben. Insider gegen davon aus, dass die Stelle erst wieder im Juli/August besetzt werden kann. Brand-Amtmann Thomas Müller (58) wird bis zur Neubesetzung die Abteilungsleiterstelle kommissarisch besetzen.
Es stehen in der hauptamtlichen Wache lediglich zwei Beamte für die Bereitschaftsdienste „Beamter-vom-Dienst“ zur Verfügung. „Nur durch die derzeit hervorragende und engagierte Unterstützung von Kräften der Freiwilligen Feuerwehr weit über das übliche Maß hinaus ist dieser Einsatz überhaupt zu erbringen“, sagt Personaldezernent Dietrich Stang. Als Dauerlösung sei dieses Modell nicht geeignet.
Der vorbeugende Brandschutz (Pflichtaufgabe) kann nicht mehr gewährleistet werden, sagt Stang. Vergaben an Externe würden — unabhängig von den hierfür anfallenden und zu erwartenden hohen Kosten — kaum Entlastung bringen, da die hauptamtlichen Kräfte den Externen immer zuarbeiten müssten (Pläne, Ortskenntnisse beispielsweise). In Mettmann müssen derzeit insgesamt 638 Brandschauobjekte intervallmäßig geprüft werden. Alleine in 2016 mussten zusätzlich 75 Stellungnahmen für Architekten und Bauherren gefertigt sowie 125 Außentermine mit Eigentümern und Architekten, Kollegen und Bürgern wahrgenommen werden. 40 Veranstaltungen und 70 Prüfungen von Brandmeldeanlagen vervollständigen das Spektrum. Dies wird parallel zu Einsätzen und Rufbereitschaften erledigt.
Nach dem Rettungsdienst- und Brandschutzbedarfsplan muss ein zweiter Rettungstransportwagen (RTW) 24 Stunden täglich eingesetzt werden. Außerdem muss ein Krankentransportwagen an sieben Tagen in der Wochen a zwölf Stunden besetzt sein. Stang rechnet mit einem Personalmehrbedarf von 13 Mitarbeitern.
Es gibt Konflikte in der Kreisleitstelle, die durch das Zwei-Herren-Dienstmodell bedingt sind. Konkret: Dort arbeiten städtische und kreiseigene Mitarbeiter. Im Falle eines Alarms bilden die hauptamtlichen städtischen Kreisleitstellen-Mitarbeiter die Besatzung des ersten Fahrzeuges. Das bedeutet: Bisweilen müssen sie in ihren Ruhezeiten ausrücken. Eine Doppelbelastung. Kreis Mettmann und Stadtverwaltung schlagen deshalb vor, die Kreisleitstelle nur noch mit kreiseigenen Mitarbeitern zu besetzen und die hauptamtlichen städtischen Kräfte der Kreisleitstelle sollen in der Verwaltung, dem vorbeugenden Brandschutz und dem Rettungsdienst eingesetzt werden. Unabhängig davon müssen neue Mitarbeiter eingestellt werden, die schwierig auf dem Arbeitsmarkt zu finden sind.