Der Kreis versinkt im Schneechaos
Auf den Straßen im Kreis Mettmann kommt es zu Staus, die Autobahnen sind komplett dicht und Busse und Bahnen fallen teilweise aus.
Gestern wurden viele von den heftigen Schneefällen überrascht. Innerhalb kurzer Zeit legte der Schnee den Verkehr lahm. Viele Pendler kamen mit deutlicher Verspätung an ihre Arbeitsplätze. Unsere Zeitung fasst die wichtigsten Fakten zusammen.
Die Rheinbahn hatten vor allem mit Schnee in den Weichen zu kämpfen. Busse wie der SB 55, der von Ratingen-Lintorf Richtung Düsseldorf über die Autobahn fuhr, kamen mit mehr als 30-minütiger Verspätung ans Ziel. Der Bus der Linie 738, der nach Mettmann fahren sollte, konnte den Düsseldorfer Gallberg nicht passieren, da der Hang teilweise vereist war. Ein Lastzug steckte fest. Erst gegen Mittag konnte sich die Lage etwas entspannen.
Auch der Busverkehr der Bahnen der Stadt Monheim war von dem Wintereinbruch betroffen. „Solingen-Ohligs konnten wir von 6 bis 11 Uhr nicht anfahren, weil die Busse wegen querstehender Fahrzeuge da nicht hochgekommen wären, die Linie 791 fuhr deshalb nur bis Schneiderstraße“, berichtet Betriebsleiter Michael Hamann. Auch alle von Langenfeld hereinkommenden Linien (790, 791 und 777) hatten zehn bis 20 Minuten Verspätungen, weil sich wegen der verstopften Autobahn A 3 der Verkehr um Langenfeld herum staute.
Für die städtischen Winterdienste im Kreis Mettmann begann der Montag bereits teilweise um 3.30 Uhr. „Die Heftigkeit des Schneefalls war vom Wetterdienst nicht vorauszusehen“, erklärte Werner Kabacinski, Abteilungsleiter bei der Stadt Ratingen. Das war auch das Problem, warum vor allem Kreis- und Landstraße im Berufsverkehr nicht präpariert waren. Dort hatte man nicht so kurzfristig reagieren können. Mit 25 Mitarbeitern war der Bauhof im Einsatz.
Auch in Erkrath hatten die Räumdienste zu kämpfen. Trotz Salz und Schaufel bildete sich ein festes Schnee-Matsch-Gemisch, das ein Vorwärtskommen nur sehr mühsam zuließ. Kritisch war es an der Erkrather Straße in Richtung Unterbach.
Auch auf dem Stadtgebiet Velbert lief der Verkehr nach dem heftigen Schneefall am Morgen zunächst chaotisch. Die Technischen Betriebe waren mit 100 Beschäftigten draußen. Seit 3 Uhr in der Frühe waren die Angestellten der Straßenmeisterei Velbert im Einsatz und streuten Salz. Sie kümmern sich um 233,33 Kilometer Bundes- und Landstraßen im Kreis Mettmann.
Die Winterdienste der Städte Hilden und Haan waren seit 4 Uhr mit 40 Mitarbeitern in Hilden beziehungsweise seit 5.30 Uhr mit rund 25 Beschäftigten in Haan im Einsatz. Es war „alles unterwegs, was laufen kann“, sagt Ulrich Hanke, Leiter des städtischen Bauhofs in Hilden. Geräumt wurden zunächst die Haupt-Einfallstraßen, später die Anliegerstraßen. In Haan kam für den Winterräumdienst erschwerend hinzu, dass die A 46 dicht war und viele Autofahrer auf die kommunalen Straßen auswichen.
„Unser Winterdienst hat perfekt geklappt“, betont Bastian Steinbacher, Leiter des Betriebshofes Langenfeld. Um 4 Uhr seien alle Fahrzeuge unterwegs gewesen, um 7 Uhr seien dann auch alle 65 Mitarbeiter im Einsatz gewesen. Größere Schneemassen haben seine Mitarbeiter in Wiescheid angetroffen und an der Abfahrt von der A3 auf die A542.
Rekordverdächtig lange Staus gab es auf den Autobahnen: Ob A1, A 3, A 44, A 46, A 52 oder A 59 — die wichtigsten Routen in der Region waren dicht. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Landstraßen. Es kam an den Autobahnauffahrten zu gefährlichen Rückstaus. Fahrten von Düsseldorf in den Kreis gestalteten sich schwierig. Die A3 war auf 30 Kilometer von Breitscheid an dicht. Autofahrer, die nach Mettmann wollten mussten sich über Ratingen und Wülfrath quälen. Tausend schoben sich Stoßstange an Stoßstange über die matschigen Landstraßen.