Jan Söffing will nicht Chef im Rathaus werden
Eine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters kommt für ihn nicht in Frage, sagt der Liberale.
„Eine Bürgermeisterkandidatur hätte mich gereizt, aber ich werde nicht antreten“, sagte gestern Jan Söffing (60), Mitglied der FDP-Ratsfraktion. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen. Dabei kann sich Söffing gut vorstellen, in der Schnittstelle zwischen Verwaltung und Politik zu arbeiten. „Als Staatssekretär im NRW-Justizministerium habe ich Erfahrung gesammelt und weiß, wie das geht.“
Auf den künftigen Bürgermeister warte eine Mammutaufgabe. Egal, wer es wird, „er muss übers Wasser gehen können“, sagt er. Die Mettmanner hätten große Erwartungen in den künftigen Verwaltungschef gesetzt. Es gehe dabei nicht nur um das Stadtwaldhaus und die Seibelquerspange. Um die Stadt neu aufzustellen und die Baustellen anzupacken, müsse man mindestens zehn Jahre im Amt bleiben.
„Der Bürgermeister entscheidet Dinge zusammen mit der Verwaltung und der Politik. Geht man von einer Einarbeitungszeit von einem Jahr aus, dann sind fünf Jahre viel zu kurz.“ Für ihn sei klar, dass man nachhaltig arbeiten müsse.
Der neue Bürgermeister, so Söffing, dürfe nicht älter als Mitte 50 sein und müsse ein gerütteltes Maß an Verwaltungserfahrung mitbringen. Zudem sei ein Gespür für das Machbare unumgänglich. Sicherlich sei es möglich, dass auch ein Newcomer das Amt des Bürgermeisters übernehmen könne.
Ob die FDP nach Söffings Absage dennoch einen eigenen Kandidaten aufstellen werde, stehe noch nicht fest. Möglicherweise werde man bei einer Stichwahl eine Verbindung mit einer anderen Partei eingehen. „Wir haben im neuen Rat keine klaren Mehrheiten mehr. Es geht um die Sache und da sind bestimmte Bündnisse möglich.“ Söffing weiß, dass die enge Zusammenarbeit mit der CDU kein Dogma mehr ist. Je nach Lage der Dinge schaut man auch in Richtung SPD und zu anderen Parteien.