Die ganze Stadt feiert Karneval
Bereits am Samstagvormittag säumten unzählige Menschen die Straßenränder, schunkelten sich warm und warteten auf den Karnevalszug.
Mettmann. Tausende Jecke, Narren und Karnevalsfans haben am Samstag die Innenstadt in eine Partymeile verwandelt. Unter dem Motto „FKK — Mettmann zieht blank“ zogen 30 Karnevalsgruppen durch die Stadt. Dies waren zwar fünf Gruppen weniger als im Vorjahr, doch dafür waren auch ein paar neue Gruppen dabei. So nahmen zum ersten Mal der Zuckerland-Express und die Gruppe der Einradfahrer von Me-Sport mit ihren Trainingsgeräten teil.
Während sich der närrische Lindwurm vom Hammerplatz in Bewegung setzte, herrschte am Straßenrand Volksfeststimmung. Unzählige Menschen warteten seit dem Vormittag voller Vorfreude auf den Zug und sangen und schunkelten sich warm.
„Mal schauen, was hier gleich so alles blankgezogen wird“, verkündete Peter Ratajczak. Wie in den vergangenen Jahren moderierte er mit Wolf-Dieter Krauss das jecke Treiben in der Stadt. Während Krauss im Piraten-Kostüm am Zugrand auf dem Jubiläumsplatz moderierte, stand Ratajczak ein paar Meter darüber in einem Steiger.
Um 14.30 Uhr erreichte der Wagen der Biggelbrüder als Erster den Jubiläumsplatz. Sie hätten einen maßgeblichen Anteil daran gehabt, dass der Zug auch in diesem Jahr wieder auf die Beine gestellt werden konnte, sagte Ratajczak. Beim „Kamellenregen“ der Stadtwerke Düsseldorf hat das Festkomitee Karneval 20 000 Beutel Kamelle gewonnen, die zuvor an die Zugteilnehmer verteilt wurden.
Unter großem Jubel wurden die Wagen und Fußgruppen empfangen. CDU, SPD und Grüne waren jeweils mit einem eigenen Wagen vertreten, ebenso die Jugendgruppe der Heiligen Familie und die Aule Mettmanner. Die Musiker von „Stage Me“ liefen als Rocker verkleidet mit, genauso wie die Klasse 5b der Anne-Frank-Schule. Sie hatten sich das Motto „Punk statt blank“ gesetzte und bereicherten mit ihren Lehrerinnen als Punker verkleidet das bunte Treiben.
Für Musik während des Zuges sorgten die Blaskapelle Mettmann, der Spielmannszug 1954 und die Sambala Percussion. Etwas ganz Besonderes hatte sich die Maler- und Raumausstatterfirma Erich Schwarz ausgedacht. Zu ihrer Fußgruppe gehörte ein riesiger Hund aus vielen bunten Luftballons.
Dass der Zug an manchen Stellen ein zweites Mal vorbeikam, kam bei den Zuschauern gut an. „Man hat das Gefühl, die ganze Stadt ist auf den Beinen“, sagte Karl Kersen. Er und seine Frau standen an der Schäfergruppe und hatten den Anfang verpasst.
Doch weil der Zug dort ein weiteres Mal vorbeizog, bekamen auch sie alle Gruppen zu sehen. Gerda Kersen war besonders davon beeindruckt, wie viel Mühe sich die Aktiven stets geben. „Sich jedes Jahr aufs Neue ein Motto auszudenken und einen Wagen zu gestalten, verdient höchste Anerkennung“, sagte sie.
Das Ende des Zuges läutete aber nicht das Ende des Karmevalssamstags in Mettmann ein. In der Stadthalle lockte die Kinderkarnevalsfeier von Me-Sport, anschließend feierten dort die Jugendlichen „PartyPur“, während die Erwachsenen sich zur Zug-Afterparty in der Tanzschule Krauss trafen.