Die Stadt regelt das Parken in Mettmann neu

Nachdem der Einzelhandel auf die Barrikaden gegangen war, legten nun vier Fraktionen neue Vorschläge vor.

Mettmann. Das hat kräftig Wirbel gegeben: Noch am Vortag der Sitzung des Verwaltungsausschusses, bis Montagabend also, verhandelten Mettmanns Einzelhändler hart mit der Politik. Dann legten in seltener Einigkeit CDU, SPD, Grüne und FDP am Dienstag einen gemeinsamen Antrag auf den Tisch. Dieser erneute Vorstoß zur Regelung der Parksituation in Mettmann soll nun alle Interessen unter einen Hut bringen: die der Anwohner, die Stellplätze brauchen; die der Stadt, die die Nutzung freier Parkflächen sinnvoll steuern möchte und Einnahmen generieren muss und die des Einzelhandels, der seine Kunden durch knappen Parkraum und hohe Gebühren nicht abgeschreckt sehen will.

Aus diesen Gründen hatten Mettmanns Geschäftsleute auch das zuletzt diskutierte Parkkonzept als nicht durchdacht, zu teuer und nicht bürgerfreundlich abgelehnt. Am Dienstag diskutierte nun als erstes Gremium des Rates der Verwaltungsausschuss über den fraktionsübergreifenden Antrag. Kein Wunder, dass dieser letztlich auch in weiten Teilen abgesegnet wurde. Einzig die UBWG enthielt sich mit ihren zwei Stimmen, da sie einen eigenen Antrag vorgelegt hatte. Sie forderte, die per „Brötchentaste“ festgesetzte Gratis-Parkzeit auf eine Stunde zu erhöhen. Dafür fand sich indes keine Mehrheit.

Und das sind die Vorschläge der vier Fraktionen im Einzelnen: Die per Brötchentaste geregelte kostenlose Parkzeit wird von 15 auf 30 Minuten erhöht. Bislang stellt die Stadt Mettmann eine Parkgebühr ab 7 Uhr in Rechnung. Künftig soll dies erst ab 8 Uhr der Fall sein. An den neu einzurichtenden Parkflächen im Bereich der Bahnstraße (unterhalb Poststraße) soll ein Parkscheinautomat aufgestellt werden.

An der Bahnstraße selbst sollen nach Vorstellung der Ratsfraktionen keine Parkgebühren erhoben werden. Dieser Punkt wurde wegen Klärungs- und Diskussionsbedarfs in den Haupt- und Finanzausschuss (H&F) geschoben. Denn die Stadtverwaltung betont, dass der Vorschlag zu einer solchen Parkraumbewirtschaftung von den Anwohnern kommt. Diese hoffen darauf, dass so unberechtigte Dauerparker vertrieben werden.

Auch folgender Punkt wird noch einmal im H&F diskutiert: Die Brachfläche an der Johannes-Flintrop-Straße soll als Parkplatz hergerichtet werden. Besucher sollen dort mit Parkscheibe bis zu 60 Minuten lang kostenfrei parken dürfen. Die Herrichtung des Platzes würde allerdings satte 20 000 Euro kosten, hat die Stadtverwaltung errechnet.

Mettmanns Einzelhändler wollen außerdem einen „NeanderTaler“ einführen, mit dem die Parkgebühr vergünstigt wird.